Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Oberste Heeresleitung vor den Frühjahrskämpfen. 
Vaterland betonen; statt dessen ist es ein Kampfmittel für sogenannte 
Arbeiterrechte geworden. Daß in einer Zeit, wo der Ausgang des Krieges 
durch die Leistungen der Nüstungsindustrie wesentlich beeinflußt wird, 
Streiks in größerem Umfange ausbrechen und bedingungslos ihre Forderun- 
gen durchsetzen, ist tief bedauerlich und ein schlechtes Zeichen für das Pflicht- 
gefühl der Streikenden.... Dieser Zustand ist auf die Dauer unhaltbar. Ihm 
muß entgegengetreten werden, sonst gehen wir an ihm und durch 
die inneren Zustände zugrund e'"). 
2. Entwicklung der Abwehr im Stellungskriegs, 
a) Der Stand der Abwehr Ende August 1916. 
August "glß Als im November 1914 die Westfront zum Stellungskrieg erstarrte, war 
General von Falkenhayn der Meinung gewesen, daß dieser Zustand 
nicht über das Frühjahr 1915 hinaus währen dürfe. Vald aber hatte sich er- 
geben, daß der Stellungskrieg eine Erscheinung von Dauer wurde, daß es sich 
nicht nur um „Gefechtswinterquartiere" handelte, sondern daß das Jahr 
1915 schwere Kämpfe um den Besitz der Stellungen bringen werde. Damit 
trat die Frage auf, mit welchen Mitteln man sich gegen einen Durchbruch 
durch die langgestreckten, dünnen Linien sichern könne, in denen das Westheer 
stand. Im Gegensatz zu den Anschauungen mehrerer Armee-Oberkommandos 
führte General von Falkenhayn alsbald eine starke Gliederung nach 
der Tiefe herbei. Neben den Grundsatz, daß die vorderste Linie mit 
äußerster Kraft verteidigt und im Falle des Verlustes wiedergenommen werden 
müsse, trat die Erkenntnis, daß diese Forderung nicht immer zu erfüllen sein 
werde und daß man sich dann mit mehr oder weniger tiefen Einbuchtungen 
abfinden müsse. So entstand seit den ersten Monaten des Jahres 1915 teils 
auf Drängen der Obersten Heeresleitung, teils aus eigenem Entschluß der 
Truppen ein System von hintereinanderliegenden Gräben („Linien") und 
Stellungen. Nach den Erfahrungen der ersten Abwehrkämpfe wurden dann 
seit der zweiten Hälfte des Jahres 1915 für Einzelgebiete des Stellungs- 
krieges Vorschriften aufgestellt, die in Zukunft bindend sein sollten, 
aber immer wieder Änderungen und Zusätze erfahren mußten, da auch die 
Kampfbedingungen sich änderten und neue Kampfmittel auftauchten. 
Die Waffenwirkung hatte sich bis zum August 1916 bedeutend 
verstärkt. Die Zahl der schweren Geschütze, zumal die anfangs nur geringe 
1) Vollständiger Wortlaut bei Ludendorff: „Urkunden", S. 136 f. 
2) Im Anschluß an Vd. VI, S. 394 bis 404. Im nachstehenden wird nur die 
Abwehr behandelt; der Angriff im Stellungskriege wird in einem späteren Bande 
dargestellt werden.
	        
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