Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Ausdehnung des Angriffs auf die 1. und 3. Armee. 
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c) Fortgang der Kämpfe bei der 7. Armee. 
Beilagen 13, 15, 16. 
Der zweite Schlachttag brachte an der Abwehrfront der 7.Armee keine 
zusammenhängenden Kampfhandlungen größeren Ausmaßes, wohl aber fast 
überall Teilkämpfe meist sehr heftiger Art. Eine ungewöhnlich finstere Nacht 
hatte die völlige Klärung der Lage an der vordersten Front für beide Gegner 
sehr erschwert. Infolgedessen war auch das seiner Ziele unsichere Artillerie- 
seuer auf die Kampflinien der Infanterie am Vormittag nur mäßig stark. 
Gegen die Westflanke der Armee erneuerte das französische I. Kolonial- 
korps seine Angriffe zunächst nicht wieder. Es herrschte hier im allgemeinen 
Kampfruhe, von örtlichen Nahkämpfen abgesehen, bei denen die 211. Infan¬ 
terie-Division derGruppeVailly einen Teil ihrer von den Franzosen 
noch gehaltenen vordersten Linie bei Vauxaillon zurückgewann. 
Vor der Front von Chavonne bis östlich von Cerny, und damit schon auf 
dieGruppeLieffe übergreifend, wurde es von Mittag ab lebhafter, und 
das französische Artilleriefeuer auf die Kampfstellungen der 183. Infanterie- 
und 16. Referve-Division nahm bald große Heftigkeit an. Gegen 4° nach- 
mittags brach bei und westlich von Cerny ein Angriff vor. Der in dichten 
Wellen vorgetragene Stoß der französischen 153. Division (XX. Korps) 
wurde blutig abgewiesen. Nach weiterer heftiger Beschießung der gesamten 
Kampflinien von Chavonne über Vraye bis einschließlich Cerny folgte um 
9° abends ein zweiter starker Angriff, der sich diesmal gegen die ganze Front 
der beiden genannten Divisionen und den linken Flügel der 25. Landwehr- 
Division richtete. Erbitterte Nahkämpfe entbrannten allenthalben. Die 
25. Landwehr-Divifion verlor Chavonne, die 183. Infanterie-Division wurde 
zwischen Cour de Soupir und Vraye bis in die Riegelstellung südlich von 
Ostel zurückgedrückt und mußte die den Talgrund von Les Grölines be- 
herrschende Vergnase östlich von Vraye dem Feinde überlassen. Den fort- 
gesetzten Anstrengungen der Franzosen gelang es schließlich, gegen Mitter- 
nacht auch die Riegelstellung von Ostel zu durchstoßen und Vraye zu nehmen. 
Der zähe Widerstand der Division an anderen Stellen, die inzwischen ein- 
getretene nächtliche Dunkelheit und die Angeklärtheit der Kampflage im 
einzelnen verhinderten es, daß der Feind noch weiter vorwärtsdrang. Die 
16. Reserve-Division hatte ihre Stellungen halten können. Östlich von Cerny 
hatte sie in örtlichen Gegenstößen ihre Kampflinie sogar wieder etwas vor¬ 
geschoben. Die noch zurückgehaltenen Teile der 2V. Infanterie-Division 
hatten nicht einzugreifen brauchen.
	        
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