Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Der Ansturm gegen die 7. Armee, Gruppen Vailly und Liesse. 
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Versuchen, den Angriff weiter vorzutragen, der Erfolg versagt. Der An- 
schluß der 16. Reserve-Division zur linken Nachbar-Division war abgerissen, 
da deren rechter Flügel den Hochflächenrand südwestlich von Ailles noch nicht 
hatte zurückgewinnen können. Die der 16. Reserve-Division zugeführten 
Teile der 20.Infanterie-Division kamen nicht mehr zum Einsatz, da die Lage 
sich einigermaßen gefestigt hatte, als die Dunkelheit auch hier größeren 
Kampfhandlungen ein Ende machte. Es wurde geplant, am kommenden 
Morgen mit fünf Bataillonen der 20.Division die Franzosen endgültig aus 
der Chemin des Dames-Stellung wieder hinauszuwerfen. 
Die Lage der 19. Reserve-Division hatte sich weiter zugespitzt. Alle ihre 
Reserven waren in den Kampf geworfen worden und hatten zähen Wider- 
stand am Rande der Hochfläche oder weiter unterhalb an den steilen, unweg- 
samen Nordhängen unter den schwierigsten Kampfbedingungen ermöglicht. 
Irgendwelche Vorteile hatten sie aber nicht erkämpfen können. Als dann 
gegen 4° nachmittags die Franzosen mit frischer Kraft von neuem vorstießen, 
gelang es ihnen, auf Ailles und über die Hurtebise-Ferme, die selbst noch 
bis gegen 530 nachmittags aufs tapferste verteidigt wurde, etwa 600 Meter 
weit gegen Vauclerc vorwärtszukommen. Zur 5. Garde-Infanterie-Divi- 
fion klaffte in der Kampflinie eine Lücke von noch unbekannter Ausdehnung. 
Unterstützung war dringend nötig geworden, als der Division zwei Regi- 
menter der 1. Garde-Insanterie-Division des Obersten Eitel Friedrich Prinz 
von Preußen zur Verfügung gestellt wurden. Ehe deren Hilfe aber hätte wirk- 
sam werden können, war eine Besserung an der Front eingetreten. Die Un- 
Übersichtlichkeit der Lage an den Nordhängen des Chemin des Dames-Rückens 
und die allgemeine Erschöpfung der französischen Angriffstruppen hatten be- 
wirkt, daß die für die Verteidiger gefahrvollsten Augenblicke vom Gegner 
nicht genutzt wurden. Unterdessen machte die Dunkelheit größeren Kämpfen 
ein Ende. Die in den verschiedenen rückwärtigen Stellungen nach der Tiefe 
und seitlich über zwei Divisionsabschnitte weit auseinandergezogenen Regi- 
menter der 1. Garde-Division waren beim Marsch nach vorn durch schweres 
Feuer auf den Rücken von Vöve Ehüteau und auf die Wege durch das ver- 
sumpfte und von den Franzosen ständig unter Gas gehaltene Ailette-Tal 
aufgehalten worden. Strömender Regen und das Fehlen von Nachrichten 
über die tatsächliche Lage, dazu die hereinbrechende Dunkelheit ergaben, daß 
an ein sofortiges Eingreifen vorn nicht mehr zu denken war. Die 19. Reserve- 
Division setzte deshalb den Gegenangriff der beiden Regimenter für den 
nächsten Morgen an. 
Vor der 5. Garde-Infanterie-Division brachte der Gegner nach dem fast 
restlosen Mißlingen seines ersten Anlauss erst am späten Nachmittage noch- 
mals die Kraft zu einem stärkeren Vorstoß westlich von Eraonne auf, dessen
	        
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