Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Oberste Heeresleitung vor den Frühjahrskämpsen. 
Wwter lSls/17. terien oder -Züge, teils Feldartillerie-Regimentern der Divisionen als Pferde- 
bespannte Flak-Einheiten angegliedert, wurde mit den Flak-Scheinwerfer- 
Einheiten unter eigenen Waffenvorgesetzten bei Heeresgruppen, Armeen, nach 
Bedarf auch Gruppen, zusammengefaßt. Ein Kommandeur des Heimatluft- 
fchutzes wurde neu geschaffen. Im Frühjahr 1917 waren rund 1600 Flak 
eingesetzt, davon rund 1100 an der Front. 
Schwierigkeiten der Ersatzlage und ihre Folgen. 
Der beträchtliche Bedarf an Ossizieren und Mannschaften für die zahl- 
reichen Neu- und Umbildungen hatte ohne übermäßige Beeinträchtigung der 
Crsatzversorgung zahlenmäßig ausgebracht werden können, da 
der Ausfall in den verhältnismäßig ruhigen Wintermonaten an allen Fronten 
gering gewesen war, bei der Infanterie überdies die Sollstärken herabgesetzt 
und auf diese dann noch Teile der ins Feld gesandten garnisonverwendungs- 
fähigen Mannschaften angerechnet wurden. Im ganzen bedeutete das aber 
zusammen mit der Abgabe vieler besonders brauchbarer Kräfte für neu auf¬ 
gestellte Stäbe aller Art, für Sonderformationen und vor allem für die 
Fliegerwaffe eine entschiedene Schwächung der Gefechtskraft insbesondere 
der Infanterie. Das konnte für den Kampf, besonders in der Abwehr, durch 
vermehrte Zuteilung von Maschinenwaffen künftig ausgeglichen werden; 
die für Patrouillen- und Stoßtrupp-Unternehmen wie für Arbeitsdienste 
verfügbaren Kräfte waren aber erheblich kleiner geworden. Dieser Nachteil 
mußte unter den gegebenen Verhältnissen in Kauf genommen werden zu- 
gunsten größerer Handlichkeit des organisatorisch nunmehr einheitlicher und 
auch reicher gegliederten Kriegsinstrumentes und der überragender Bedeutung 
des Ausbaus der Luftwaffe. 
Nach Einziehung des Rekrutenjahrganges 1898 waren im Januar 1917 
rund 1,3 Millionen Ersatzmannschaften vorhanden gewesen, ungerechnet die 
infolge des Hindenburg-Programms ständig zunehmende Zahl zurückgestell¬ 
ter Wehrpflichtiger, die rund 1,6 Millionen, davon 1 Million Kriegsver- 
wendungsfähige, betrug. Anfang April wiesen die Ersatzformationen noch 
rund 900 000 Mann auf. Da mit Beginn der Großkämpfe eine wesentliche 
Steigerung des Ersatzbedarss zu erwarten war, mußte damit gerechnet 
werden, daß der Bestand nur noch wenige Monate reichte. Dann blieben 
außer Wiedergenesenen im wesentlichen nur noch der nächste Rekrutenjahr- 
gang 1899 (18jährige) sowie die in der Kriegswirtschaft zurückgestellten und 
die noch bei rückwärtigen militärischen Diensten, kriegswirtschaftlichen Organi-
	        
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