Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Ausbau der Rüstung. Die Luftstreitkräfte. 
S 
mögen der heimischen Kriegsindustrie gestatteten, im Winter 1916/17 unter 
Anspannung aller Kräfte „in allen wesentlichen Punkten'") in dem vom 
Kommandierenden General beabsichtigten Rahmen durchgeführt und die Luft- 
waffe nach den Erschütterungen des Hochsommers 1916 zu einem Kriegs- 
instrument von außerordentlicher Schlagkraft ausgebaut worden. 
Bei der Fliegertruppe waren die den Armeen zugeteilten, bisher 
nur beratenden „Stabsoffiziere der Flieger" in „Kommandeure der Flieger", 
unter ihnen nach Bedarf Gruppenführer bei den Generalkommandos, um- 
gewandelt, die nach Weisung der Kommandobehörde den Einsatz der Flieger- 
formationen zu regeln sowie für Ausbildung, Ersatz und Nachschub zu sorgen 
hatten. Man unterschied im Frühjahr 1917: 
Flieger-Abteilungen, vornehmlich zur Vilderkundung, Herstellung 
der Verbindung und Bekämpfung von Erdzielen, je eine für jedes Armee- 
Oberkommando und Gruppen- (General-) Kommando. 
Flieger-Abteilungen (A) mit zugeteilten „Schutzstaffeln", vor- 
zugsweise zur Unterstützung der Feuerleitung der Artillerie, möglichst eine 
für jede Division an Kampffronten. 
Jagdstaffeln mit besonders schnellen, gut steigenden und stark bewaff¬ 
neten Einsitzern zur Bekämpfung feindlicher Flugzeuge und Fesselballone, 
im allgemeinen zur Verfügung der Armee-Oberkommandos. 
Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung mit besonders trag- 
fähigen Flugzeugen für weite Flugstrecken zur Führung des operativen Luft- 
krieges durch Bombenabwurf. 
Bei der Vorbereitung größerer Kampfhandlungen sollten die Luft- 
streitkräfte der Armeen durch Abgaben von anderen Armeen sowie durch Zu- 
teilung von Kampfgeschwadern wesentlich verstärkt werden^). 
Die Flugabwehr-Artillerie,bis dahin teils Armee- 
truppe, wie die Kraftwagen- und die 3,7 om-Maschinenkanonen-Flak-Bat- 
>) Schreiben des Komm. Gen. d. Luftstreitkräfte an den Chef d. Genst. d. Feld¬ 
heeres vom 24.März 1917. 
2) Anfang April 1917 zählte die Fliegertruppe neben entsprechenden 
Kommandostellen und Bodeneinrichtungen: 49 Flieger-Abtlgn. zu je 6 Flugz., 93 Flie¬ 
ger-Abtlgn. (A) und 30 Schutzstaffeln zu ebenfalls je 6 Flugz., 37 Jagdstaffeln zu je 
14 Flugz., 2Riefenflugz.-Abtlgn. zu je 2 Flugz., 3 Kampfgeschwader der O. H. L. mit 
18 Staffeln zu je 6 Flugz., 3 Reihenbildzüge zu je 3 Flugz.; ferner 11 Kampfeinsitzer- 
staffeln des Heimatgebietes zu je 8 Flugz. 
Der Sollbestand betrug 1683 Frontflugzeuge, dazu 509 der Armee-Flugparks 
und 88 der Kampfeinsitzer-Staffeln, so daß der Gesamtsollbestand sich auf 2271 Flug- 
zeuge belief. 
An Feldluftschiffer-Formationen befanden sich 159 Vallonzüge 
mit je einem Ballon an den Fronten.
	        
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