Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Abruf von Kräften nach Flandern. 
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Zerstörungsfeuer angreifen; man werde die Batterien dann nicht mehr recht- 
zeitig zum Eingreifen bringen können. Die eigenen Kampfbedingungen seien 
ungünstig und müßten durch die nötige Artillerie ausgeglichen werden. Die 
Heeresgruppe erklärte sich daher auf Antrag der Armee damit ein- 
verstanden, daß statt 40nur 22 schwere Batterien sofort herausgezogen, die 
übrigen 18 bis zur weiteren Klärung der Lage in Stellung belassen wurden; 
doch war ihr sofortiges Herausziehen vorzubereiten. 
Bei der Gruppe Arras schlug die 220.Infanterie-Division am Nach¬ 
mittag dieses Tages einen feindlichen Vorstoß ab; sonst war die Tätigkeit 
der englischen Infanterie seit dem 24. Mai über rein örtliche Vorstöße nicht 
hinausgegangen. 
Am 28. Mai meldete die Heeresgruppe der Obersten Heeresleitung: Vor 28. Mai. 
der Kampffront bei Arras träten immer nur die Divisionen auf, die schon 
ein bis mehrere Male in der Schlacht gekämpft hätten. Da die Engländer fast 
vor der ganzen Front der 2. Armee ihre kampfkräftigen Divisionen heraus- 
gezogen hätten*) und auch in der Heimat anscheinend noch über Divisionen 
verfügten, würden sie ihre frischen Kräfte offenbar zu einem neuen größeren 
Angriff verwenden. Daß dieser bei Arras erfolge, werde „allmählich weniger 
wahrscheinlich"; vermehrter Vau von Stellungen und Hindernissen könne auf 
defensive Absichten deuten. 
Am 29. Mai stellte die Heeresgruppe ziemlich klare Anzeichen fest, daß 29. Mai. 
■ein größerer Angriff gegen den Wytschaete-Vogen unmittelbar be- 
vorstehe. „Ob der Feind nunmehr hier den Durchbruch erstreben wird — 
unter Aufgabe der großen Angriffe bei Arras — oder ob er nur eine Ab- 
lenkung für die demnächst weiter zu verfolgende Durchbruchsabsicht bei Arras 
sucht, ist noch nicht klar." Der 4. Armee teilte sie mit, daß sie wegen der noch 
ungeklärten Lage bei der 6. Armee sich bei der Überweisung von Verstärkun- 
gen auf das Nötigste beschränken müsse. 
Am 30. Mai sagten bei Gavrelle von der 50. Reserve-Division ein- 30.3»«». 
gebrachte Gefangene einstimmig aus, daß hier größere Angriffe nicht mehr 
erfolgen sollten; ein Teil der Artillerie sei herausgezogen, Urlaub werde 
wieder erteilt. Bei einer Aussprache erklärte Oberst von Löhberg gegenüber 
General von Kühl, die Fortsetzung des großen einheitlichen Angriffs gegen 
die 6. Armee sei zur Zeit unwahrscheinlich. Von dieser Auffassung ging auch 
ein Befehl der Armee von diesem Tage über den Ausbau der Stellungen 
aus. Die Heeresgruppe befahl der 6. Armee, die soeben bereits zwei 
') Hier hatten außerdem — wie man wußte — die Franzosen einen Teil der 
englischen Front übernommen.
	        
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