Abruf von Kräften nach Flandern. 2ö9 Zerstörungsfeuer angreifen; man werde die Batterien dann nicht mehr recht- zeitig zum Eingreifen bringen können. Die eigenen Kampfbedingungen seien ungünstig und müßten durch die nötige Artillerie ausgeglichen werden. Die Heeresgruppe erklärte sich daher auf Antrag der Armee damit ein- verstanden, daß statt 40nur 22 schwere Batterien sofort herausgezogen, die übrigen 18 bis zur weiteren Klärung der Lage in Stellung belassen wurden; doch war ihr sofortiges Herausziehen vorzubereiten. Bei der Gruppe Arras schlug die 220.Infanterie-Division am Nach¬ mittag dieses Tages einen feindlichen Vorstoß ab; sonst war die Tätigkeit der englischen Infanterie seit dem 24. Mai über rein örtliche Vorstöße nicht hinausgegangen. Am 28. Mai meldete die Heeresgruppe der Obersten Heeresleitung: Vor 28. Mai. der Kampffront bei Arras träten immer nur die Divisionen auf, die schon ein bis mehrere Male in der Schlacht gekämpft hätten. Da die Engländer fast vor der ganzen Front der 2. Armee ihre kampfkräftigen Divisionen heraus- gezogen hätten*) und auch in der Heimat anscheinend noch über Divisionen verfügten, würden sie ihre frischen Kräfte offenbar zu einem neuen größeren Angriff verwenden. Daß dieser bei Arras erfolge, werde „allmählich weniger wahrscheinlich"; vermehrter Vau von Stellungen und Hindernissen könne auf defensive Absichten deuten. Am 29. Mai stellte die Heeresgruppe ziemlich klare Anzeichen fest, daß 29. Mai. ■ein größerer Angriff gegen den Wytschaete-Vogen unmittelbar be- vorstehe. „Ob der Feind nunmehr hier den Durchbruch erstreben wird — unter Aufgabe der großen Angriffe bei Arras — oder ob er nur eine Ab- lenkung für die demnächst weiter zu verfolgende Durchbruchsabsicht bei Arras sucht, ist noch nicht klar." Der 4. Armee teilte sie mit, daß sie wegen der noch ungeklärten Lage bei der 6. Armee sich bei der Überweisung von Verstärkun- gen auf das Nötigste beschränken müsse. Am 30. Mai sagten bei Gavrelle von der 50. Reserve-Division ein- 30.3»«». gebrachte Gefangene einstimmig aus, daß hier größere Angriffe nicht mehr erfolgen sollten; ein Teil der Artillerie sei herausgezogen, Urlaub werde wieder erteilt. Bei einer Aussprache erklärte Oberst von Löhberg gegenüber General von Kühl, die Fortsetzung des großen einheitlichen Angriffs gegen die 6. Armee sei zur Zeit unwahrscheinlich. Von dieser Auffassung ging auch ein Befehl der Armee von diesem Tage über den Ausbau der Stellungen aus. Die Heeresgruppe befahl der 6. Armee, die soeben bereits zwei ') Hier hatten außerdem — wie man wußte — die Franzosen einen Teil der englischen Front übernommen.