Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Erwartung weiterer britischer Angriffe. 
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E. Abklingen der Schlacht und Lage in Flandern. 
Beilagen 12 und 19. 
J.Ereignisse vom 4. bis 2J. Mai. 
a) 4. bis 8. Mai. 
Aus der Größe des britischen Kräfteeinsatzes am 3. Mai schloffen 4. bis». Mat. 
Heeresgruppe und 6. Armee auf bevorstehende weitere schwere 
Angriffe. Bestärkt wurden sie darin am 4. Mai durch Gefangenenaussagen, 
nach denen noch starke frische Reserven bei Arras ständen, und durch auf- 
fallend große Vermehrung der feindlichen Artillerie westlich von Lens, nörd¬ 
lich von Arras, bei Wancourt und vor dem linken Armeeflügel, ein Eindruck, 
der seitens des Armee-Oberkommandos allerdings vor allem auf Vorziehen 
von Batterien zurückgeführt wurde. Die ausgedehnten Lager bei Arras und 
Bapaume waren eng belegt; zahlreiche Kraftwagenkolonnen und größere 
Kavalleriemassen wurden dort festgestellt. Lebhafte Schanztätigkeit in den 
vorderen englischen Linien wurde als offensiv angesprochen. Am Z.Mai hatten 
anscheinend 14 bis 15 britische Divisionen angegriffen, 15 weitere schienen 
als Reserven noch dahinter zu stehen. Von rund 65 vorhandenen englischen 
Divisionen waren etwa 30 an den bisherigen Kämpfen beteiligt gewesen, 
rund 35 verblieben für die erwartete Fortsetzung der großen Offensive. 
Unterdessen mehrten sich aber auch die Anzeichen für einen bevorstehenden 
Angriff der Engländer gegen den Wytfchaete-Vogen der 4. Armee. 
Die Heeresgruppe führte dorthin bereits Verstärkungen zu, meldete aber 
am 4. Mai abends der Obersten Heeresleitung, die Engländer hätten am 
3. Mai bei der 6. Armee „unter Einsatz frischer Divisionen abermals mit so 
starken Kräften angegriffen", daß sie nicht in der Lage feien, „gleichzeitig 
mit der Fortsetzung dieses Angriffes einen großen Angriff mit Durchbruchs- 
absicht gegen die 4. Armee zu unternehmen"; dort könnten sie vermutlich nur 
auf schmaler Front einen Nebenangriff mit demonstrativer Absicht aus- 
führen. Die Massierung ihrer Infanterie und Artillerie gegenüber dem 
Wytschaete-Vogen ermögliche ihnen allerdings jederzeit einen überraschenden 
Angriff. „Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, daß der Feind die 
Schlacht bei Arras aufgibt, um sich zur Durchbruchsschlacht gegenüber der 
4. Armee aufzubauen, fo kann uns das nicht verborgen bleiben." Dieser 
Armee, die nunmehr mit dem Nötigsten ausgestattet wurde, schrieb die 
Heeresgruppe am 5. Mai: „Im Vordergrund steht die Schlacht bei Arras, 
wo die Engländer offenbar die Entscheidung suchen. Es ist auch weiterhin
	        
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