Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Schlacht bei Arras. 
23. April. Inneren des Dorfes Gusmappe hielten sich die Bayern. Die Lage erschien 
lange Zeit um so ernster, als der Feind starke Infanteriekolonnen mit Tanks 
von rückwärts nachführte. Gegen 11° vormittags fiel Guemappe. Die eng- 
lische Stoßkraft erschöpfte sich jedoch in der deutschen Tiefenzone. Hier wurde 
der Feind durch das von allen Seiten auf ihn gerichtete Maschinengewehr- 
feuer zu Boden gezwungen, die nachrückenden Verstärkungen durch das 
ungebrochene deutsche Artilleriefeuer aufgehalten. In Gegenstößen und plan- 
mäßigen Gegenangriffen, für die an und nördlich der großen Straße auch 
die frühzeitig vorgeführte Armeereserve, ein Regiment der 3. Garde-Insan- 
terie-Division, eingesetzt werden konnte, wurden die Engländer in hin- und 
herwogendem Kampf, der sich stellenweise bis in den Nachmittag hinzog, 
zurückgeworfen, zum Teil über die bisherigen Stellungen hinaus; selbst in 
Monchy drangen wieder Bayern ein. Doch konnte die erreichte Linie gegen- 
über neuen feindlichen Angriffen nicht gehalten werden. 
Weiter südlich war der Feind bei seinem Morgenangriff auch am linken 
Flügel der 35. und westlich von Fontaine bei der 220. Insanterie-Division 
in die vorderen Gräben eingebrochen, wurde aber im Laufe des Tages wieder 
hinausgeworfen. 
Der Führer der englischen 3. Armee hatte um 2° nachmittags einen neuen 
einheitlichen Angriff noch für denselben Tag befohlen. In den Abendstunden 
stürmte der Feind daher auf der ganzen Front von Gavrelle bis südlich von 
Fontaine nach einstündigem stärksten Trommelfeuer abermals mit starken 
Massen und auch Tanks an. Nördlich der Searpe brachen alle Angriffe und 
auch spätere Wiederholungen meist schon vor den deutschen Linien im 
Artilleriefeuer zusammen. In der Nacht gelang es nochmals, vorübergehend 
in den Dorfrand von Gavrelle einzudringen und durch herangekommene 
Teile der 208. Infanterie-Division den Bahnhof Roeux zurückzuerobern. 
Südlich der Searpe schlug die 26. Infanterie-Division auch die neuen An¬ 
stürme allein durch ihr Feuer unter abermals außerordentlich hohen Verlusten 
für den Feind ab. Die 3. bayerische und die abends durch zwei Bataillone der 
26. Infanterie-Division gestützte 35. Infanterie-Division wurden in eine 
Linie zurückgedrängt, die einige hundert Meter westlich von Bois du Sart, 
Bois du Vert, Gehöft St. Rohart und Westrand von Vis verlief. Weiter 
links wurde der Cherisy-Riegel vorwärts dieses Dorfes gehalten. Die 
220. Infanterie-Division hatte den Angriff abgeschlagen, mußte aber nachts 
ihren rechten Flügel zurücknehmen, um den Anschluß wiederzugewinnen. 
Nach allen Eindrücken von Führung und Truppe hatten die Engländer 
beiderseits der Searpe, vor allem aber an der großen Straße Arms—
	        
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