Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Schlacht bei Arras. 
iz.April. Die Stoßkraft der Engländer war allmählich erlahmt. Für den 
13. April hatte der Führer der 3. Armee die Fortsetzung des Angriffs nur in 
der Richtung auf Vis-en Artois befohlen, für den 14. aber einen neuen 
Gewaltstoß seines VII. und VI. Korps beiderseits der Straße nach Eambrai 
angeordnet. Er wollte die Linie Chörisy—St. Rohart—Vois du Sart und 
wenn möglich darüber hinaus noch einige Brückenköpfe jenseits der Sensee 
und das Dorf Voiry-Rotre Dame gewinnen. 
Vei den Gruppen Souchez und Vimy verliefen die nächsten 
Tage ohne große Kämpfe. Vei der 56. Infanterie- und der 80. Reserve- 
Division zog sich die neue Front ebenso wie die bisherige mitten durch 
das Gebiet der Kohlenschächte und Arbeiterkolonien hindurch, durch ein 
Gewirr von Industrieanlagen, Bahnen und Häusergruppen. Die Stellungen 
waren erst im Ausbau, Hindernisse meist gut, Unterstände nicht ausreichend, 
Vatteriestellungen kaum vorhanden. Da in der bisherigen Linie Siche- 
rungen zurückgeblieben waren, erkannte der Feind die Räumung zunächst 
nicht und begann erst am Abend des trüben und regnerischen 13. April nach- 
zudrängen. Starke deutsche Patrouillen behaupteten noch tagelang das Vor¬ 
feld. Weiter südlich hatte der Feind den Rückmarsch bereits gegen Mittag 
des 13. April erkannt und drängte nach; abends hatte er Vimy, Willerval 
und Vailleul besetzt. 
Auch bei den Gruppen Arras und verlief der 13.April 
zunächst ruhig. Erst am Abend stieß der Feind nach starkem Trommelfeuer 
in mehreren dichten Wellen an und südlich der großen Straße Arras— 
Cambrai gegen die 3. bayerische Infanterie- und die 18. Reserve-Division 
vor. Sein Ansturm brach im deutschen Abwehrfeuer unter großen Ver- 
lüften zusammen. Bei der 220. Insanterie-Division scheiterte mittags ein 
von mehreren Tanks unterstützter englischer Vorstoß durch deutschen Gegen- 
stoß, spätere Angriffe schon im Feuer vor den Linien. Abendliche, von der 
englischen Artillerie nachdrücklich vorbereitete Vorstöße gegen die 27. In- 
santerie-Division wurden gleichfalls abgewiesen. 
i4. April. Am 14. April stürmten die Engländer bei aufklarender Witterung nach 
einstündigem gewaltigen Trommelfeuer um 6™ vormittags in mehreren 
Wellen, dichte Massen und Tanks dahinter, nochmals gegen die 3. bayerische 
Infanterie-Division des Generalleutnants von Wenninger an. Fast über¬ 
all wurden sie unter blutigen Verlusten abgewiesen. Große Teile fluteten 
weit über die Ausgangsstellungen zurück. Rur südöstlich von Monchy hatten 
einige Kompanien die vordere deutsche Linie durchstoßen. Sie wurden auf- 
gerieben. Mehr als 300 Mann mit 20 Maschinengewehren blieben als
	        
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