Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Errichtung des Kriegsamtes. 
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teilweise umgestaltet oder erweitert, in der neuen Behörde vereinigt, so vor 
allem das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt, die Kriegsrohstoff- 
abteilung, zu deren Gebiet Kohle, Eisen und Stahl neu hinzutraten, das 
Kriegs-Ersatz- und das Arbeitsdepartement. Chef des Kriegsamtes wurde 
der bisherige Chef des Feldeisenbahnwesens, Generalleutnant Groener; er 
unterstand dem preußischen Kriegsminister, hatte aber innerhalb des ihm 
übertragenen Aufgabengebietes weitgehende Selbständigkeit. In gewiffem 
Umfange erstreckten sich seine Befugnisse auch auf die Bundesstaaten mit 
eigener Militärverwaltung (Bayern, Sachsen und Württemberg), die in 
ihren Kriegsministerien entsprechende Dienststellen einrichteten. 
Z. tLrsaylage und Heeresausbau. 
Zugleich mit der Schaffung des Kriegsamtes wechselte der Kriegs- 
m i n i st e r ; an die Stelle des Generals von Wild trat General der Artil- 
lerie von S t e i n'), der vor dem Kriege als Oberquartiermeister im 
Großen Generalstabe mehrere Jahre die Aufmarsch- und die Eisenbahn- 
Abteilung unter sich und an der Gestaltung der Heeresvorlagen starken 
Anteil gehabt hatte. Er stand vor überaus schwierigen Aufgaben: 
Die großen Verluste des Sommers 1916 hatten die Ersatzversorgung 
des Feldheeres beträchtlich erschwert. Sie betrugen seit Anfang des Jahres 
ohne die Verwundeten, deren Wiederherstellung in absehbarer Zeit zu 
erwarten stand, insgesamt rund 1 400 000 Mann, davon 800 000 von Juli 
bis Oktober. Trotzdem war es bisher möglich gewesen, aus den in der 
Heimat noch vorhandenen Ersatzmannschaften und den Wiedergenesenen den 
laufenden Bedarf im großen und ganzen zu decken und darüber hinaus den 
Mehrforderungen zu entsprechen, die sich aus den von der Obersten Heeres- 
leitung verlangten Neuaufstellungen ergaben. Äußerste Anspannung der 
heimischen Ersatzquellen war dazu freilich nötig gewesen. Wohl befanden 
sich noch weit über eine Million zurückgestellter Wehrpflichtiger in der 
Kriegswirtschaft (im Sommer 1916 rund 1,2 Millionen, davon 740 000 
Kriegsverwendungsfähige). Angesichts der gesteigerten Rüstungsanforde- 
rungen konnte indessen mit Inanspruchnahme dieser Ersatzquelle und mit 
Heranziehung von Zurückgestellten zum Heeresdienst nicht gerechnet werden. 
Zur Durchführung des Hindenburg-Programms bedurfte es vielmehr einer t 
weiteren großen Zahl von Facharbeitern, die auf Anordnung der Obersten 
') Bei Kriegsbeginn Gen. Q. Mstr., dann Komm.Gen. des XIV. R. K.; Gen. 
von Wild wurde Komm. Gen. des XVI. A. K.
	        
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