Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

364 Die Kämpfe an der russischen Front: Brussilow-Offensive. 
Am 27. August hatte General v o n S e e Ä t der Obersten Heeresleitung 
gemeldet, vor beiden Flügeln der Südarmee sei erneutes Zusammenschieben 
feindlicher Kräfte festzustellen. Am 30. wurde im Kriegstagebuch der Süd- 
armee aufgezeichnet: „Erhöhte Artillerietätigkeit des Feindes fowie Fest- 
stellung von stärkeren Reserven am Nordflügel der Armee lassen dort wie 
am Südflügel die Möglichkeit baldigen feindlichen Angriffs zu." Am 
31. August vis Zi. August wurde die Armee auf beiden Flügeln zugleich ernstlich angegriffen. 
Der Angriff im Norden traf auch den rechten Flügel der ö. °u. 
2. Arme e'). In diesem insgesamt etwa acht Kilometer breiten Kampf- 
abschnitt wies die deutsche 197. Infanterie-Division der Gruppe des Gene- 
rals der Infanterie von Eben den Ansturm glatt ab. Auf dem anschließenden 
Flügel der Südarmee brach der Rusie dagegen beiderseits der Bahn 
Zborow—Zloezow in einer Breite von etwa vier Kilometern gleich bis in 
die dritte Linie ein; die höchste Erhebung des Abschnittes, die Zlota Gora, 
ging verloren, wurde aber von Iäger-Kompanien der 197. Infanterie- 
Division wiedergenommen. Weiter südlich konnten an diesem Tage, der 
neben erheblichen Verlusten an Mannschaften sechs Geschütze kostete, Gegen- 
maßnahmen noch nicht wirksam werden. Am folgenden Tage, dem 1. Sep- 
tember, wurde die schwache österreichische Linie zwischen Straße und Eisen- 
bahn durch erneute russische Angriffe weiter zurückgedrückt, so daß die 
197. Infanterie-Division sich ernstlich in ihrer rechten Flanke bedroht sah. 
Doch wurde sodann durch das Eingreifen einer von General von Eben 
zum Gegenstoß angesetzten deutschen Truppenabteilung in Stärke etwa 
einer Brigade unter Generalleutnant Melior dem Angreifer ein beträcht- 
liches Stück seines Geländegewinns wieder entrissen und die bereits ent° 
standene Lücke geschloffen. Zugleich schlug die 197. Infanterie-Division 
unter Generalmajor Wilhelmi, die ihren rechten Flügel nach Süden bis zur 
Zlota Gora hatte ausdehnen müffen, wiederholte starke Angriffe ab. 
ilm die Behauptung der Zlota Gora in die Hand deutscher Truppen 
zu legen, wurde die Grenze zur ö.°u. 2. Armee bis über die Bahn Zborow— 
Zloczow hinaus nach Süden verlegt. Erneute russische Angriffe am 2. Sep- 
tember scheiterten trotz Maffeneinsatzes, abgesehen von vorübergehendem 
Einbruch auf der Zlota Gora, an der bereits wieder gefestigten Front. 
Ebenso brachen am 3. September mehrere starke Angriffsstöße des Gegners 
bei der 197. Infanterie-Division zumeist schon im Abwehrfeuer zusammen. 
*) Gliederung der ö.-u. 2. A r m e e: Gruppe des Gen. d. Inf. von Eben (Gen. 
Kdo. d.i.A.K. mit 197. u. 195. I. D.; ö.-u. IV.Korps mit 14. u. 33. I. D.), in Re- 
serve I. R. 171 der deutschen 115. I, D,; ö.-u. V. Korps (31. u. 27. I. D., deutsche 
25.SS.23r.), ö.-u. XVIII. Korps (deutsche 2. K.D., ö.106. I, D,, ö. 1. Ldst. Z. Dr. u. 
ö.-u. 25. I. D.); bei der Armee insgesamt neun Vttrn. deutscher schwerer Artillerie.
	        
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