Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Hemmungen bei der Verfolgung. 
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Gelände zu verwenden, für das sie bestimmt waren. Die inzwischen neu 
zugeteilte 2. Kavallerie-Division wurde herangezogen'). 
Das Kavalleriekorps Schmettow erreichte am 8. Dezember, von feind- 
lichen Nachhuten häufig aufgehalten, mit Marschrichtung nach Südosten 
Fundelele und Catrunesti, wurde dann aber in nordöstlicher Richtung über 
Arziceni auf die Vahngabelung bei Faurei angesetzt, da keine Aussicht mehr 
bestand, dem rasch weichenden Gegner südöstlich von Bukarest den Rückzug 
zu verlegen. 
Vei der weiteren Verfolgung traten Hemmungen ein, weniger durch 
feindlichen Widerstand als durch Ermüdung der Truppen, Ungunst der 
Witterung und des Geländes. Die letzten Wochen hatten ungewöhnliche 
Anstrengungen gebracht; heftige Kämpfe, schwierige Flußübergänge, weite 
Märsche auf schlechten aufgeweichten Wegen oder auf Saumpfaden des 
Gebirges bei Schnee und Eis hatten die Kräfte der Truppen übermäßig 
beansprucht. Väche und Flüsse führten Hochwasser. Die Brücken waren 
planmäßig zerstört. Die Heereskavallerie näherte sich der Grenze ihrer 
Leistungsfähigkeit. Die Pferde hatten durch tägliche Biwaks bei strömen¬ 
dem Regen gelitten und in großer Zahl die Hufeisen verloren. Die Rad- 
fahrertruppen mußten ihre Räder zurücklassen, Kolonnen und Trains 
konnten kaum, Kraftfahrkolonnen überhaupt nicht folgen. Selbst Personen- 
Kraftwagen kamen nur mit Mühe vorwärts. Wo Pferde versagten, mußten 
Ochsen eingespannt werden. Die Verpflegung war knapp, das Master 
schlecht; sein Genuß führte zu vielen Darmerkrankungen. 
Am 8. Dezember abends befahl General vonFalkenhayn Fort¬ 
setzung der Verfolgung, wobei die Gruppe Morgen einen verhältnismäßig 
schmalen Streifen am Gebirge in der Richtung auf Buzau erhielt, um den 
Gegner in der Ebene, falls er nochmals Widerstand leistete, mit starkem 
linken Flügel anzugreifen. Nach Pleß meldete er, er hoffe in drei 
Märschen mit dem rechten Flügel bis in die Gegend von Grindul zu 
kommen, mit dem linken Flügel bis an den Vuzaul-Abschnitt oberhalb von 
Vuzau. Dann werde zur Regelung des Nachschubs voraussichtlich ein 
mehrtägiger Halt notwendig werden. Der Sereth-Abschnitt könne gegen 
^)Neue Gliederung der 9. Armee: 
Kav. Korps Schmettow (6. und 7. K. D.). 
Gruppe Kühne: IIS., 109., 41. und 301.I.D. (ö.-u. 10. Geb. und 144.I.Vr. 
sowie je ein Regiment der 11. bayer. I. D. u. 8. bayer. R. D.). 
GruppeMorgen: 216. und 12. bayer. I. D., 76.R. D., „Siebenbürg. Kav. Vrig." 
Gruppe Krafft: Alpenkorps, Div. Goiginger (ö.-u. 2. und 8. Geb. Brig.). 
Gruppe Staads: 89. und ung.51.1.D. 
2. Kav. Div. (nur zwei Brigaden ohne Artillerie).
	        
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