Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

228 Der Feldzug gegen Rumänien: Befreiung Siebenbürgens. 
2«. September, ganzen zwei Bataillone erreicht; ein drittes, auf Rotenturm selbst angesetztes 
Bataillon fand Widerstand und gelangte nur bis in die Nähe der Straße. 
Die verbleibenden drei Bataillone wurden als Reserve zurückgehalten oder 
zur Flankendeckung gebraucht. Die Überraschung durch den gewagten und 
schwierigen Gebirgsmarsch in den feindlichen Rücken schien gelungen. Cs 
war aber klar, daß die Rumänen alles daransetzen würden, um diese leben- 
bedrohende Gefahr zu beseitigen. Die drei auf 16 Kilometer Luftlinie an 
der Paßstraße verteilten deutschen Bataillone befanden sich demgegenüber 
in schwieriger Lage. In unübersichtlichem Gelände in kleine Gruppen aus- 
einandergezogen, waren sie überall dem Angriff überlegener feindlicher 
Kräfte ausgesetzt. Einheitliche Kampfführung war ausgeschlossen. Der 
schwierige Nachschub- und Meldedienst verbrauchte unverhältnismäßig viel 
Mannschaften. 
Inzwischen war der Angriff des rechten Flügels der Gruppe Staabs, 
187. Infanterie-Division unter Generalleutnant Sunkel, südlich von Guraro 
auf zähen Widerstand gestoßen. General von Falkenhayn, der persönlich 
auf dem Schlachtfelde beobachtete, gewann trotzdem den Eindruck, daß nur 
noch feindliche Nachhuten gegenüberständen. Er befahl, energisch zuzufasien. 
Darauf trat am frühen Nachmittag auch die 76. Reserve-Division, unter 
Generalleutnant Elstermann von Elster, ohne dem ursprünglichen Befehl 
entsprechend das weitere Vordringen der Nachbardivisionen abzuwarten, 
zum Angriff an. Nur noch wenige Stunden standen bis zum Dunkelwerden 
zur Verfügung. So konnte an diesem Tage noch keine Entscheidung erkämpft 
werden. Die Rumänen hielten am Abend mit dem linken Flügel die 
beherrschenden Höhen des Valare und des D. Eioara. Das Dorf Poplaka 
hatte die 187. Infanterie-Division nach Kampf besetzt. Die ungarische 
51. Infanterie-Division und die 76. Reserve-Division drangen bis zur Linie 
Poplaka—Dolmany vor. Vom Kavalleriekorps Schmettow war die über 
den Alt vorgehende Stoßabteilung (neun Schwadronen, eine Batterie) von 
Kerz in südwestlicher Richtung bis in die Gegend von F. Porumbak gelangt 
und hatte dadurch dem Gegner die Rückzugsmöglichkeit nördlich des Ge¬ 
birges abgeschnitten. 
Wenn auch General vonFalkenhayn am Abend des Tages der 
Auffassung war, daß die Einschließung der beiden rumänischen Divisionen 
bei Hermannstadt geglückt sei, so erfüllte ihn doch die Sorge, daß ihnen 
von außen Hilfe kommen könne, oder daß sie noch die Kraft haben würden, 
sich durchzuschlagen. Das im Laufe des Tages gemeldete Vorgehen 
schwacher rumänischer Kavallerie von Osten her konnte dahin gedeutet 
werden, daß die rumänische 2. Armee sich anschicke, zur Unterstützung der 
1. einzugreifen. Vom Alpenkorps lagen bis zum Abend keine Nachrichten
	        
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