Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Schlacht bei Hermannstadt. 
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vor. Am Szurduk-Paß hatte der Gegner seine Angriffe ohne wesentlichen 
Erfolg fortgesetzt; General von Busse erwartete in der Nacht zum 27. Sep- 
tember die ersten Transporte der ö.-u. 2. Gebirgs-Brigade und war über- 
zeugt, nachhaltigen Widerstand leisten zu können. 
Der Armeebefehl für den 27. September forderte rück- 
sichtslose Fortsetzung des Angriffs. Auf dem rechten Flügel der Gruppe 
Staads sollten die vom Szurduk-Paß nachträglich eingetroffenen zwei 
Bataillone des Alpenkorps^) die Umfassung durchführen. Die südlich des 
Alt stehende Z.Kavallerie-Division des Kavalleriekorps Schmettow hatte 
unter Sicherung ihres Rückens weiter nach Westen vorzugehen. General 
von Arz wurde gebeten, die ersten in Schäßburg eingetroffenen Teile der 
89. Infanterie-Division — ein Infanterie-Regiment und eine Feldartillerie- 
Abteilung — der 9. Armee zu unterstellen. 
Am 27. September hatten die an die Paßstraße vorgeschobenen Teile 27.September, 
des Alpenkorps schwere Kämpfe zu bestehen. Sie wurden von Norden, 
aber auch von Süden her angegriffen und teilweise abgedrängt. Bis zum 
Abend war die Sperrung der Paßstraße gelockert. Bei Hermannstadt setzte 
die Gruppe Staads den Angriff fort. Die Rumänen verteidigten sich mit 
großer Hartnäckigkeit; vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag 
unternahmen sie immer wieder starke Vorstöße. Der 187. Infanterie- 
Division gelang es, den Valare zu nehmen. Das Kavalleriekorps Schmettow 
hatte weitere Kräfte nach F. Porumbak gezogen. Östlich davon sicherte ein 
Regiment gegen Fogaras, von wo Truppen der rumänischen 2. Armee, 
wenn auch nur zögernd, nach Westen vordrangen. 
So hatte auch dieser Tag die erhoffte Entscheidung nicht gebracht. Durch 
das Vorrücken der rumänischen 2. Armee aber zog eine neue Gefahr herauf. 
Auch der feindliche Druck auf den linken Flügel der ö. - u. I.Armee hielt 
an, so daß diese zur Wahmng des Anschlusses an die ö.-u. 7. Armee ein Zu- 
sammenschieben ihrer Kräfte nach Norden beabsichtigte; dadurch konnte die 
Verbindung zur 9. Armee gefährdet werden, sie mußte durch die 89. In- 
fanterie-Divifion, die jetzt bei Salzburg und Schäßburg eingetroffen war, 
sichergestellt werden. 
Am frühen Morgen des dritten Schlachttages setzte die Gruppe StaäbsW. September, 
den Angriff fort. Der feindliche Westflügel wurde umfaßt, die Rumänen 
nach Süden zurückgedrängt. Sie schoben sich am Paßeingang, wo sie am 
Nachmittag nochmals zähen Widerstand leisteten, immer mehr zusammen. 
Als von allen Seiten Meldungen über den Rückzug des Gegners ein- 
gingen, gab General von Staabs Befehl zum Nachdrängen auf der ganzen 
Front. Es mußte sich nun entscheiden, ob es geglückt war, dem Gegner den 
') S. 225.
	        
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