Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. 
Septembertsis Dezember ein Unternehmen in Lothringen möglich. Im Januar spielte 
mST auch die Möglichkeit eines französischen Angriffs im Sundgau eine Rolle. 
Im einzelnen waren die Hergänge folgende: 
a) 3. Armee'). 
Die 3. Armee des Generalobersten von Einem, Chef des 
Generalstabes Oberst Freiherr von Oldershausen, lag in den Herbstmonaten 
in ihrem rund 65 Kilometer breiten Abschnitt zwischen Reims und Massiges. 
Vis auf vereinzelte Patrouillenunternehmungen und Vorstöße schwacher 
Abteilungen, denen Erfolge nicht beschieden waren, hielt sich der Gegner 
ruhig. Nur Ende November ließen starker Verkehr vor der Front und 
Gefangenenaussagen vorübergehend den Eindruck aufkommen, als ob die 
Franzosen einen Angriff in der Champagne planten. Zur Klärung der 
Lage setzte die Armee eigene Patrouillenvorstöße bei Aubsrive, Somme Py, 
Tahure und Ripont an; die dabei eingebrachten Gefangenen stellten über- 
einstimmend Angriffsvorbereitungen in Abrede. Am 28. November trat 
die ostwärts anschließende „Gruppe Argonnen"^) von der 5. zur 3. Armee. 
Seit Mitte Dezember nahm die Gefechtstätigkeit vorübergehend leb- 
haftere Formen an, insbesondere verstärkte sich der Minenkrieg nördlich 
von le Mesnil und in den Argonnen. Am 18. griffen nach Frankreich 
überführte russische Truppen^) Teile der 212. Infanterie-Division südöstlich 
von Moronvilliers an, wurden aber abgewiesen. Sämtliche Divisionen der 
Armee waren nach und nach gegen abgekämpfte ausgetauscht worden. 
d) 5. Armee*). 
Dezember 1916 Die Besorgnis vor Wiederaufnahme der französischen Angriffe wirkte 
m\$™uat nach dem schweren Rückschläge des 15. Dezember noch längere Zeit fort. 
Die Gruppe Hardaumont hatte am 22. Dezember „den Eindruck nicht nur 
einer Verschiebung, sondern auch einer weiteren Verstärkung der feindlichen 
Artillerie". Sie folgerte aus dem Verhalten des Feindes, daß er „wahr- 
scheinlich einen neuen größeren Angriff planmäßig" vorbereite. Am 
29. Dezember glaubte sie, daß „mit einem stärkeren feindlichen Angriff be- 
sonders gegen den rechten Flügel des Abschnitts in nächster Zeit unbedingt 
gerechnet" werden müsse. Inzwischen waren östlich der Maas die nötigen 
Ablösungen durchgeführt. Das Feuer flaute indessen bald weiter ab, die 
Truppe widmete sich dem Stellungsbau. 
Auf dem Westufer der Maas betätigten sich die Truppen des Gene- 
rals von Frantzvis durch kleinere Unternehmungen. So drangen am 28. De- 
0 Karte 3 von Bd. IX. — -) S. 150. — --) Vgl, S. 350, Anm. 2. ") Anschluß 
an S. 165.
	        
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