Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Neugliederung der 5. Armee. 
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(diese demnächst durch die 39. bayerische Referve-Division abzulösen). Die 
Gruppe wurde durch das Herauslösen der 21. Reserve-Division um fast ein 
Drittel ihrer Gefechtskraft geschwächt, ohne daß ihr Abschnitt dement- 
sprechend schmaler gemacht wurde. 
Gruppe Vaux, Generalkommando des XVIII. Reservekorps unter 
General von Steuden, mit 4., 192. (sächsischer) Infanterie- und 19. (säch- 
sischer) Ersatz-Division. 
An Reserven standen zur Verfügung oder waren im Eintreffen: 
30. Infanterie-Division, von der Somme kommend, für das westliche Maas- 
Ufer bestimmt, bei Sedan und Stenay; ferner nach Durchführung der Ab- 
lösungen 13. Reserve-Division bei Montmsdy, 5: Infanterie-Division und 
21. Reserve-Division im Räume Longwy—Vriey; schließlich Garde-Ersatz- 
Division als Reserve der Obersten Heeresleitung hinter der Armee-Ab- 
teilung Strantz. 
Alle Divisionen, bis auf die 39. bayerische Reserve-Division, waren 
durch vorhergegangene Kämpfe teils vor Verdun selbst, teils an der Somme 
stark mitgenommen. Auch die neu einrückenden Divisionen bedeuteten keines- 
Wegs eine nennenswerte Stärkung der Front. So hatte die 39. Infanterie- 
Division bis Mitte November an der Somme schwer geblutet') und mußte 
nach vorübergehender Verschiebung zur 3. Armee jetzt bereits wieder ein- 
gesetzt werden. Die 39. bayerische Reserve-Division hatte rund zwei Jahre 
an sehr ruhiger Front in den Vogesen gestanden und dementsprechend meist 
nur ältere, 35- bis 40jährige Mannschaften als Ersatz bekommen. Schließ- 
lich hatte sie für den rumänischen Feldzug 1600 bis 1800 jüngere Mann- 
schaften abgegeben und dafür Landsturms erhalten, der großenteils noch nie im 
Artilleriefeuer gewesen war. Die Division war zwar soeben mehrere Wochen 
lang ausgebildet worden, doch fehlten ihr alle Großkampferfahrungen. 
1) 0.17 und Anl. 4 Nr. 146. 
2) Gen. von Lochow teilte im Juli 1937 mit: Nach Angabe ihres Kommandeurs 
habe die ihm zunächst nur zu Ausbildungszwecken unterstellte Division etwa 1600 bis 
1800 Mann nach Rumänien abgeben müssen, die durch ungedienten Landsturm ersetzt 
wordeü seien. Die Mehrzahl des Ersatzes sei no<^ nie im Artilleriefeuer gewesen. 
Um sie einigermaßen daran zu gewöhnen, habe Gen. von Lochow die Truppen nach 
und nach zum Ausbau der 3. und 4. Stellung herangezogen. 
Der damalige Genst. Offz. der Division, jetzige Major a. D. von Pfistermeister, 
berichtete im Juli 1937: „Die 39. bayer. R. D. lag vor ihrem Einsatz bei Verdun 
in einem ruhigen Kampfabschnitt der Vogesen-Front. Sie mußte im September 
und Oktober 1916 ihre besten Leute, insbesondere alle jüngeren Jahrgänge, ab- 
geben und erhielt Ersatz durch alte Jahrgänge und durch Mannschaften, die bereits 
mehrmals verwundet waren. Für die Tätigkeit an der Vogesen-Front war diese 
Zusammensetzung der Division durchaus ausreichend." Cr bemerkt, daß die Div. selbst 
auf eine im Herbst 1916 ergangene dienstliche Anfrage, ob sie zum Einsatz bei Verdun
	        
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