Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Anzeichen für bevorstehende neue Angriffe. 
153 
befördert. Die Feldartillerie der 13. und 21. Reserve-Division blieb trotz 
Ablösung ihrer Divisionen mit Teilen in Stellung. Sieben schwere Bat- 
terien, bisher Reserven der Heeresgruppe oder der Armee, wurden wieder 
eingesetzt. Aber auch für das Westufer wurde gesorgt; hier wurde die Feld- 
artillerie der 30. Infanterie-Division') als Reserve vorgezogen. 
Inzwischen richtete sich am 9. Dezember, wie die ö. Armee meldete, »und 
starkes französisches Feuer, darunter auch von neu aufgetretenen Batterien,1#* ®C3emt,cr* 
gegen den Pfeffer-Rücken. Am 10. Dezember legte General von Lochow 
in einem tron der Heeresgruppe eingeforderten Be- 
r i ch t dar: 
„Mit großen Angriffen der Franzosen muß auf der ganzen Front der 
Armee vom Wald von Avoeourt östlich gerechnet werden, in östlicher Rich- 
tung gegen Ctain aber nur in Zusammenhang mit einem gleichzeitigen 
Angriff in nördlicher Richtung auf dem östlichen Maas-Ufer oder bei 
Armee-Abteilung Strantz ..Begünstigt werde der Angriff durch die im 
Festungsbereich von Verdun vorhandenen Anlagen für Artillerie-Aufmarfch, 
Heranführung und Unterbringung von Truppen, Munition und Heeres- 
gerät aller Art auf beiden Ufern der Maas. Das Fehlen einer festen ersten 
deutschen Stellung und die Schwierigkeit ihres Baues erleichterten den 
Angriff. Erschwerend fei für die Franzosen, daß auch sie auf dem Ostufer 
noch keine für einen großen Angriff geeignete Ausgangsstellung hätten und 
beim Vau unter annähernd denselben Schwierigkeiten litten wie wir. Der 
Bericht fuhr fort: „Vorbereitende Anzeichen für einen allgemeinen Angriff 
sind noch nicht zu erkennen. Der Ausbau der vorderen französischen Stel- 
lung wird mit Schnelligkeit gefördert. Die erkannten Arbeiten lassen die 
Absicht, eine tiefgegliederte Stellung zu schaffen, vermuten. Eine derartige 
Stellung ist aber für die nachhaltige Verteidigung ebenso unerläßlich wie 
für den Angriff. Die hauptsächlichsten Anzeichen für Angriffsabsichten, wie 
Vermehrung der rückwärtigen Verbindungen, verstärkter Artillerieaufmarsch, 
Lagerbauten und dergleichen fallen nicht auf, weil sie schon vorhanden sind. 
Man muß damit rechnen, daß man den Angriff erst durch das Artillerie- 
feuer erkennt. Nach Gefangenenaussagen und Divisionsaustausch wird 
zunächst bestimmt mit einem Angriff gegen die Linie Maas— 
Dorf Vaux gerechnet." Für erfolgreiche Abwehr forderte General 
von Lochow auch nach verbessertem Ausbau der Stellung, „da ein Angriff 
großen Umfangs wahrscheinlich auf beiden Maas-Ufern 
geführt werden wird", den Einsatz von elf kampfkräftigen Divisionen in 
vorderer Linie. Zehn weitere Divisionen müßten hinter der Front zur 
Abriegelung etwaigen Durchbruchs und für die ersten Ablösungen bereit- 
') Ihre Infanterie stand unter Verdacht des Paratyphus.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.