Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Die Kämpfe an der Westfront. — Verdun. 
8. bis 
10. September 
des Generalstabes des Feldheeres und dem Ersten Generalquartier- 
meister aus, daß bei der 3. und auf dem Westflügel der 5. Armee sowie bei 
den drei Armee-Abteilungen und dem Abschnitt Metz Ruhe herrsche, bei 
der Angriffsgruppe Ost hingegen der Kampf andauere; immer wieder greife 
der Feind hier an mit dem Ziele, die deutschen Linien weiter zurück- 
zudrängen und wichtige Punkte zu gewinnen. Sieben in Reserve stehende 
Divisionen').forme er nach Belieben in den Kampf werfen. Demgegen- 
über lägen die Verhältnisse auf deutscher Seite ungünstig; ausgebaute 
Stellungen seien nicht vorhanden, die Kampflinie bestehe aus Granat- 
trichtern, das anhaltende starke feindliche Feuer mache regelrechten Stel- 
lungsbau unmöglich und zeitige im Zusammenhang mit den dauernden 
Angriffen des Gegners so bedeutenden Kräfteverbrauch, daß häufiger 
Wechsel der Divisionen unumgänglich sei. So müßten in nächster Zeit bei 
der Angriffsgruppe Ost sieben Divisionen durch kampfkräftige Verbände 
der Heeresgruppe abgelöst werden. An eine Verringerung der Kräfte sei 
hier, auf dem Ostufer, vorderhand nicht zu denken, und auch auf die zwei 
Divisionen, die als Mindestes in Reserve gehalten werden müßten, könne 
einstweilen nicht verzichtet werden. Was die Artillerie anbelange, so sei 
sie nicht nur an Munition, sondern auch an Geschützen der französischen 
erheblich unterlegen^). Trotzdem werde die Heeresgruppe den Forderungen 
der Obersten Heeresleitung soweit irgend möglich gerecht werden. 
Diese forderte an neuerdings abzugebenden Kräften zwei Divisionen, 
von denen die eine aus der Armee-Abteilung Strantz herausgezogen, die 
andere neugebildet und hinter der Armee-Abteilung B bereitgestellt werden 
sollte. Dafür wurde der Heeresgruppe die eben von der Armee-Abteilung A 
formierte 215. Infanterie-Division belassen; sie trat zur 3. Armee. Für 
den von der Obersten Heeresleitung geforderten Vau einer großen rück- 
wältigen Stellung (spätere Michel-Stellung)^) bestimmte die Heeres- 
gruppe eine Linie, die bei Damloup an die Kampfstellungen auf den 
Cötes anschloß und weiter ostwärts zur Mosel südlich von Metz verlief. Auf 
den Cötes selbst wurde nur eine Art Riegelstellung von Champneuville an 
Tatsächlich waren es am 8. Sept. nur fünf, von denen zwei gerade in vor¬ 
derster Linie ablösten. 
2) Der Eindruck mag dadurch entstanden sein, daß auf deutscher Seite nach den 
Abgaben der letzten Zeit verhältnismäßig viel ältere Geschütze (geringere Schußweite, 
kein Schnellfeuer) in der Front standen. Rein zahlenmäßig war er irrig: Die am 
25. Aug, insgesamt 1593 Geschütze zählende Artillerie der französischen 2. Armee wurde 
bis zum 25.Sept. um 53 Geschütze vermindert; die Artillerie der deutschen 5. Armee 
zählte am 8. Sept. immer noch 1606 Geschütze (Flak, sind nicht mitgerechnet). 
3) S 9, 18 und 183.
	        
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