Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Ostfront. — Fragen der Gesamtführung. 
i8. bis Die Angriffe, die ebenfalls am 18. August bei der Heeresgruppe 
27.August, cpxinz Leopold gegen die Armee-Gruppe Gronau und die Armee- 
Abteilung Woyrsch begonnen hatten, waren weniger stark gewesen. Am 
21. August und den folgenden Tagen wurde dann auch die ö. - u. 2. A r m e e 
Von neuem, aber jetzt erfolglos angegriffen. 
Nur die Lage bei Mitau, auf dem äußersten Nordflügel derHeeres - 
gruppe Eichhorn, bereitete auch weiterhin Sorgen. Hier hatte der 
Gegner 12 bis 16 Divisionen zum Angriff versammelt, außerdem schien er 
eine Landung im Rücken der deutschen Front zu planen. Zur Stützung 
der Abwehr konnten nur fünf einzelne Regimenter als Eingreiftruppen bereit- 
gestellt werden. Der russische Angriff kam aber nicht im erwarteten Umfang 
zur Ausführung, sondern beschränkte sich auf einen Übergangsversuch über 
die Düna bei Lennewaden, der am 27. August abgeschlagen wurde. 
F. Fragen der Gesamtführung des Ostkrieges im August. 
Karte 6. 
s. vis Am 9. August waren Nachrichten eingegangen, nach denen R u - 
n. August, ^ äniens Eintritt in den Krieg bereits „um den 14. August" zu erwarten 
stand'). Der Oberbefehlshaber Ost beurteilte die Lage daher äußerst ernst, 
als am 10. August die geschilderten neuen Rückschläge bei der Heeresgruppe 
Erzherzog Karl wie auch bei der ö.-u. 2. Armee eintraten. Der General- 
feldmarschall drahtete an den K a i s e r : „Das weitere Zurück- 
gehen der Heeresgruppe Erzherzog Karl macht mir den Anschluß Rumäniens 
an unsere Gegner zur Gewißheit. Nur mit größter Beschleunigung herbei- 
geführter Einsatz erheblicher deutscher Kräfte aus dem Westen kann die ver- 
hängnisvolle Lage noch aufhalten. Euere Majestät beschwöre ich, alle im 
Westen irgendwie frei zu machenden Truppen — es müssen dies vier bis 
fünf Divisionen sein — sofort in Richtung auf die Bukowina nördlich der 
Karpaten einzusetzen." Der Kaiser dankte persönlich für diese Meldung. 
Die Beantwortung überließ er General von Falkenhayn, der dem 
Generalfeldmarschall am 11. August drahtete: Eine Division sei nach dem 
Osten in Marsch gesetzt, eine zweite solge^). Weitere Truppen seien erst 
verfügbar, wenn die im Gange befindlichen Neubildungen einigermaßen 
Gestalt gewonnen hätten. „Mittlerweile werden auch Euere Exzellenz, wie 
aus Ihren bisherigen Äußerungen zu entnehmen ist, gewiß alles getan 
>) e. 60i. 
-) 199. und 10. bayer. I. D. (S. 553).
	        
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