558 Die Ostfront. — Fragen der Gesamtführung. i8. bis Die Angriffe, die ebenfalls am 18. August bei der Heeresgruppe 27.August, cpxinz Leopold gegen die Armee-Gruppe Gronau und die Armee- Abteilung Woyrsch begonnen hatten, waren weniger stark gewesen. Am 21. August und den folgenden Tagen wurde dann auch die ö. - u. 2. A r m e e Von neuem, aber jetzt erfolglos angegriffen. Nur die Lage bei Mitau, auf dem äußersten Nordflügel derHeeres - gruppe Eichhorn, bereitete auch weiterhin Sorgen. Hier hatte der Gegner 12 bis 16 Divisionen zum Angriff versammelt, außerdem schien er eine Landung im Rücken der deutschen Front zu planen. Zur Stützung der Abwehr konnten nur fünf einzelne Regimenter als Eingreiftruppen bereit- gestellt werden. Der russische Angriff kam aber nicht im erwarteten Umfang zur Ausführung, sondern beschränkte sich auf einen Übergangsversuch über die Düna bei Lennewaden, der am 27. August abgeschlagen wurde. F. Fragen der Gesamtführung des Ostkrieges im August. Karte 6. s. vis Am 9. August waren Nachrichten eingegangen, nach denen R u - n. August, ^ äniens Eintritt in den Krieg bereits „um den 14. August" zu erwarten stand'). Der Oberbefehlshaber Ost beurteilte die Lage daher äußerst ernst, als am 10. August die geschilderten neuen Rückschläge bei der Heeresgruppe Erzherzog Karl wie auch bei der ö.-u. 2. Armee eintraten. Der General- feldmarschall drahtete an den K a i s e r : „Das weitere Zurück- gehen der Heeresgruppe Erzherzog Karl macht mir den Anschluß Rumäniens an unsere Gegner zur Gewißheit. Nur mit größter Beschleunigung herbei- geführter Einsatz erheblicher deutscher Kräfte aus dem Westen kann die ver- hängnisvolle Lage noch aufhalten. Euere Majestät beschwöre ich, alle im Westen irgendwie frei zu machenden Truppen — es müssen dies vier bis fünf Divisionen sein — sofort in Richtung auf die Bukowina nördlich der Karpaten einzusetzen." Der Kaiser dankte persönlich für diese Meldung. Die Beantwortung überließ er General von Falkenhayn, der dem Generalfeldmarschall am 11. August drahtete: Eine Division sei nach dem Osten in Marsch gesetzt, eine zweite solge^). Weitere Truppen seien erst verfügbar, wenn die im Gange befindlichen Neubildungen einigermaßen Gestalt gewonnen hätten. „Mittlerweile werden auch Euere Exzellenz, wie aus Ihren bisherigen Äußerungen zu entnehmen ist, gewiß alles getan >) e. 60i. -) 199. und 10. bayer. I. D. (S. 553).