Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — 
Somme-Schlacht. 
24. bis Mit Besorgnis hatte währenddessen General Iosfre beobachtet, wie 
2913ttti' der ursprüngliche Gedanke eines einheitlich geführten Angriffs immer mehr 
verlorenging. Die Engländer drückten nach Norden, die Franzosen nach 
Süden. Seinen unausgesetzten Bemühungen gelang es aber schließlich doch, 
sowohl General Foch wie den englischen Führern gegenüber seine Ansicht 
durchzusetzen, daß die Gemeinsamkeit und Einheitlichkeit des Angriffs nach 
Zeit und Ziel wiederhergestellt und das Schwergewicht dazu wieder auf 
das Nordufer der Somme verlegt werden müsse. Als nächster Groß- 
angriffstag wurde nach mancherlei Schwankungen der 30. Juli festgesetzt. 
Für den Hauptangriff war das englische XIII. Korps (drei Divisionen) 
bestimmt, an das sich weiter südlich bis zur Somme das französische 
XX. und VII. Korps (vier Divisionen) anschlössen. Für die Ablenkungs¬ 
unternehmungen gegen die Linie Poziöres—Longueval hatten die Eng- 
länder das XV., III. und Teile des I. australischen Korps (insgesamt 
sechs Divisionen) bereitgestellt. Es waren demnach in vorderer Linie 
13 britisch-sranzösische Divisionen gegen sieben schon recht erschöpfte deutsche 
angesetzt. 
z«. I«n. Der 30. Juli wurde ein Tag ganz besonders schwerer Kämpfe. Die 
Gegner griffen nach ungeheurem Munitionsaufwand etwa seit 6° vor¬ 
mittags bei dichtem Morgennebel außerordentlich hartnäckig an. Der 
Schwerpunkt schien zwischen Ginchy und der Somme zu liegen. Britische 
Ablenkungsunternehmungen richteten sich gegen die Front von Thiepval 
bis Longueval. Südlich der Somme war schon seit dem 29. Juli zwischen 
Barleux und Lihons die Artillerieschlacht wieder aufgelebt. 
Im Bereiche der 1. Armee konnten die Divisionen der Gruppe 
Boehn (IX. Reservekorps, 117. und 5. Infanterie-Division) sich nach Nah- 
kämpfen durchweg behaupten. Gegen die Gruppe Goßler, bei der gerade 
das Generalkommando des XII. (sächsischen) Reservekorps unter General 
der Artillerie von Kirchbach in der Besehlsübernahme begriffen war, stürmten 
britische und französische Infanterie-Divisionen Schulter an Schulter an. 
In tapser vorgetragenen Gegenstößen warfen die Regimenter der 24.(säch¬ 
sischen) und 8. bayerischen Reserve-Division bei Guillemont und Maurepas 
den zunächst vielerorts eingedrungenen Gegner wieder zurück. Nur zwischen 
Maurepas und der Somme hielten sich mehrere Franzosennester in der 
vordersten Linie der 23. (sächsischen) Reserve-Division. Als Beute 
blieben 13 Maschinengewehre und rund 800 Engländer und Franzosen in 
deutscher Hand. 
Während diese schweren Kämpfe nördlich der Somme tobten, wurde 
der rechte Flügel der 2. Armee nur beschäftigt, ernsthafte Angriffe der 
Infanterie erfolgten nicht. In der Mitte des bedroht erscheinenden
	        
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