Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Erfolgreiche Abwehr eines Großangriffs. 
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Auf der anderen Seite hatten die verbündeten feindlichen 
Heeresleitungen vereinbart, daß am 19. Juli die Engländer allein 
Ginchy und Guillemont, am 20. Juli Engländer und Franzosen vereint 
die gesamte deutsche zweite Stellung zwischen Ginchy und der Somme 
angreifen sollten. Wetter und Verzögerungen in den englischen Truppen- 
ablösungen ließen dann zwar die Verschiebung des gemeinsamen Angriffs 
auf den 23. Juli geboten erscheinen; General Foch setzte aber entgegen den 
Absichten seiner Heeresleitung durch, daß er doch schon am 20.Juli statt¬ 
fand. Von den Engländern sollten sich das XV. und XIII. Korps, zu- 
sammen sieben Divisionen, beteiligen. Von den Franzosen hatte nördlich 
der Somme das XX. Korps mit zwei Divisionen die Höhe von Hem der 
deutschen Artilleriebeobachtung zu entreißen. Darüber hinaus war aber 
der Hauptangriff südlich des Flusses mit der Front nach Süden gegen die 
Linie Misery—Vermandovillers beabsichtigt. Dazu wurden das I. Kolo¬ 
nial-- und XXXV. Korps mit zusammen sieben Divisionen bereitgestellt. 
Nach diesem Plane mußten am 20.Juli im Brennpunkte der Kämpfe 
zwischen Ginchy und Vermandovillers etwa 16 britische und französische 
Divisionen auf rund acht deutsche stoßen. 
Seit den frühen Morgenstunden des 20.Juli berannten weit überlegene 2». 3««. 
britische und französische Kräfte die deutsche Front zwischen Pozieres und 
Vermandovillers. Im Bereiche der I.Armee konnte sich die 7. Infanterie- 
Division der Gruppe Armin behaupten. Zu besonders erbitterten Kämpfen kam 
es um den Foureaux- und Delville-Wald, die aber größtenteils in der Hand 
der 8. und der zur Stützung dieser Front nunmehr eingeschobenen 5. Infan- 
terie-Division blieben. Im Abschnitt der Gruppe Goßler, wo anscheinend 
der Schwerpunkt der feindlichen Angriffe lag, konnte sich die 24. (sächsische) 
Reserve-Division bei Ginchy—Guillemont behaupten, während die 123. 
(sächsische) Infanterie- und die 11. Reserve-Division in die allgemeine Linie 
Maurepas—Monaeu-Ferme (östlich von Hem) zurückgedrückt wurden; 
General von Below mußte die 8. bayerische Reserve-Division als Rückhalt 
zuführen. Bei der 2. Armee richteten sich heftige Angriffe gegen die 
Front zwischen Biaches und dem weit vorspringenden „Stern-Wald" 
(nordwestlich von Vermandovillers). Der Division Liebert, der 17. und 
18. Infanterie-Division gelang es, den Gegner nach schweren Kämpfen bis 
auf kleine Cinbruchsftellen abzuweisen und fast 700 Gefangene einzubringen. 
Dagegen verlor die 11. Infanterie-Division ihre umfassend angegriffene 
Stellung am „Stern-Wald" und wurde ebenso wie der äußerste rechte 
Flügel der 35. Infanterie-Division trotz aufopfernder Gegenwehr bis in 
Höhe von Soyseourt und Vermandovillers zurückgedrückt. Teile von Soyö- 
court blieben in Feindeshand. Im großen und ganzen waren aber am
	        
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