Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — 
Nebenfronten. 
bestimmen hatte, zur Last gelegt werden. Doch läßt sich nicht abstreiten, daß 
die willensstarke Persönlichkeit des Generals Schmidt von Knobelsdorf in 
dieser Hinsicht nicht ohne Einfluß aus die Entschließungen des Generals 
von Falkenhayn gewesen ist. 
6. Zu verkennen ist andererseits nicht, daß die Kämpfe bei Verdun, 
wenn sie auch dem deutschen Westheere einen erheblichen Teil seiner Kraft 
kosteten, insofern die Gesamtlage in starkem Maße beeinflußt haben, als sie 
starke französische Kräfte gefesselt und verbraucht haben, die für die große, 
vom französischen Oberkommandierenden seit langem betriebene Offensive 
ausfielen'). 
B. Die Nebenfronten bis Milte Juni^). 
Karten 2, 4; Karte 2 Band VIII, Karte 4 und Skizze 6 Band IX. 
Februar bis Die Angriffsvorbereitungen bei Verdun und die Kämpfe um diese 
Juni. Festung forderten auch von den nicht unmittelbar beteiligten Armeen der 
deutschen Westfront Anstrengungen und Opfer, vor allem Abgaben an 
Truppen') und schärfste Einschränkung im Munitionsverbrauch. Ihre 
artilleristische Kampfkraft wurde weiter dadurch geschwächt, daß sie im 
Austausch für neuzeitliche schwere Batterien nur solche älterer Art oder 
mit Beutegerät ausgerüstete, unbespannte Batterien erhalten konnten. 
Außerdem mußten zur Irreführung des Gegners Angriffsvorbereitungen 
vorgetäuscht und kleinere Unternehmungen durchgeführt werden. 
Im Bereiche der 4. Armee des Generalobersten Albrecht Her- 
zog von Württemberg — Chef des Generalstabes Generalleutnant 
Ilse — war Anfang Februar das XV. Armeekorps durch das XIII. (würt- 
tembergifche) Armeekorps abgelöst worden. Die 27. Infanterie-Division 
dieses Korps nahm im Rahmen der befohlenen Täuschungsmaßnahmen am 
14. Februar den Engländern vorübergehend die „Große Bastion" am Lys- 
Kanal südöstlich von Apern ab und brachte über 100 Gefangene ein. Am 
20. Februar erstürmte der rechte Flügel des XXVI. Reservekorps britische 
Gräben bei Boesinghe. Die deutsche Fliegertätigkeit war sehr rege. Dün- 
kirchen und andere wichtige Stapelplätze im feindlichen Hinterlande wurden 
wiederholt mit Bomben belegt. Am 28. Februar übernahm die Armee den 
') Ergänzende Betrachtungen für die Zeit bis Ende August S. 404. 
2) Zusammensetzung der Armeen s. S. 42. Der Verkehr mit der O. 5>. L. über 
Angriffs- und Abwehrsragen ist in den Kapiteln I und IV wiedergegeben. 
3) Ab- und Zugänge bei den einzelnen Armeen S. 275 f.
	        
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