270 Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Nebenfronten. bestimmen hatte, zur Last gelegt werden. Doch läßt sich nicht abstreiten, daß die willensstarke Persönlichkeit des Generals Schmidt von Knobelsdorf in dieser Hinsicht nicht ohne Einfluß aus die Entschließungen des Generals von Falkenhayn gewesen ist. 6. Zu verkennen ist andererseits nicht, daß die Kämpfe bei Verdun, wenn sie auch dem deutschen Westheere einen erheblichen Teil seiner Kraft kosteten, insofern die Gesamtlage in starkem Maße beeinflußt haben, als sie starke französische Kräfte gefesselt und verbraucht haben, die für die große, vom französischen Oberkommandierenden seit langem betriebene Offensive ausfielen'). B. Die Nebenfronten bis Milte Juni^). Karten 2, 4; Karte 2 Band VIII, Karte 4 und Skizze 6 Band IX. Februar bis Die Angriffsvorbereitungen bei Verdun und die Kämpfe um diese Juni. Festung forderten auch von den nicht unmittelbar beteiligten Armeen der deutschen Westfront Anstrengungen und Opfer, vor allem Abgaben an Truppen') und schärfste Einschränkung im Munitionsverbrauch. Ihre artilleristische Kampfkraft wurde weiter dadurch geschwächt, daß sie im Austausch für neuzeitliche schwere Batterien nur solche älterer Art oder mit Beutegerät ausgerüstete, unbespannte Batterien erhalten konnten. Außerdem mußten zur Irreführung des Gegners Angriffsvorbereitungen vorgetäuscht und kleinere Unternehmungen durchgeführt werden. Im Bereiche der 4. Armee des Generalobersten Albrecht Her- zog von Württemberg — Chef des Generalstabes Generalleutnant Ilse — war Anfang Februar das XV. Armeekorps durch das XIII. (würt- tembergifche) Armeekorps abgelöst worden. Die 27. Infanterie-Division dieses Korps nahm im Rahmen der befohlenen Täuschungsmaßnahmen am 14. Februar den Engländern vorübergehend die „Große Bastion" am Lys- Kanal südöstlich von Apern ab und brachte über 100 Gefangene ein. Am 20. Februar erstürmte der rechte Flügel des XXVI. Reservekorps britische Gräben bei Boesinghe. Die deutsche Fliegertätigkeit war sehr rege. Dün- kirchen und andere wichtige Stapelplätze im feindlichen Hinterlande wurden wiederholt mit Bomben belegt. Am 28. Februar übernahm die Armee den ') Ergänzende Betrachtungen für die Zeit bis Ende August S. 404. 2) Zusammensetzung der Armeen s. S. 42. Der Verkehr mit der O. 5>. L. über Angriffs- und Abwehrsragen ist in den Kapiteln I und IV wiedergegeben. 3) Ab- und Zugänge bei den einzelnen Armeen S. 275 f.