Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

254 
Die Westfront bis zum Sommer 1916. — 
Verdun. 
ausgeschaltet werden. Dazu sollte Grünkreuzmunition in großem Umfange 
verwandt werden, die aber erst vom 20.Juni ab zu erwarten sei. 
zi. Mai. General von Gallwitz befahl darauf am 31. Mai eine Prüfung der 
Abwehrvorkehrungen und den Ausbau einer zweiten Stellung. Diese Vor¬ 
sorge erwies sich als berechtigt, denn schon am Abend des Tages griffen die 
Franzosen nach starkem Feuer die 56.Infanterie-Division, die in den 
letzten Tagen zwischen dem Hecken-Grund und dem Südosthang des Toten 
Mannes eingerückt war, und die 44. Reserve-Division an und entrissen 
ersterer die am 20.Mai eroberten Gräben südwestlich vom Toten Mann. 
Die Division verlor dabei 350 Mann und drei Maschinengewehre. Weitere 
t. bis?.J«»i. Angriffe am 1. und 6. Juni abends gegen die drei Divisionen des XXII. Re- 
servekorps erstickten im deutschen Feuer. Eingedrungene schwächere Kräfte 
wurden im Nahkampf überwältigt. 
Im Kampfraum der Höhe 304 hatte General von Gerok den bei der 
54. Infanterie-Division für den 31. Mai in Aussicht genommenen Angriff 
noch am 29. abends abgesagt und nochmals — wie schon am 23. Mai — 
vorgeschlagen, die französische Grabenlinie auf und dicht jenseits der Höhe 304 
in zwei von der 54. und 38. Infanterie-Division gleichzeitig zu führenden 
Angriffsstößen — unter Aussparung der eigentlichen Kuppe — wegzunehmen. 
Die Artillerie des Korps reiche aber nicht aus. Bei der Stärke der feindlichen 
Stellung und der Schwierigkeit, die hinter dem Kamm liegenden Teile zu 
fassen, aber auch wegen der vergrößerten Streuung der schweren Geschütze sei 
besonders viel Munition nötig. General von Gollwitz befahl jedoch am 
1. Juni, bevor an eine größere Angriffsunternehmung herangetreten werde, 
den östlich der Höhe 304 in die eigene Stellung einspringenden „Backzahn" 
wegzunehmen. General von Gerok wollte damit gleichzeitig den französischen 
Graben im Winkel des Camard-Waldes und nach Ausbau der neuen Linie 
am 10. Juni die ganze Höhe 304 in Besitz nehmen. Schlechtes Wetter ver- 
anlaßte die Verschiebung der vorbereitenden Angriffe, die schließlich auf den 
9. Juni festgesetzt wurden. 
Im Kampfraum des TotenMannes nahm General von Gallwitz, 
nachdem ihm am 1. Juni die 13. Infanterie-Division des VII. Armeekorps 
zur Ablösung der 44. Reserve-Division zugewiesen und Mitwirken der 
schweren Artillerie des VII. Reservekorps zugesichert worden war, die Fort- 
setzung des Angriffs bis in die französische Stellung vorwärts von Chattan- 
eourt in Aussicht. Angesichts dieser Aufgabe wies auch General Eugen 
von Falkenhayn auf die unzureichende Stärke der Artillerie hin und schlug 
vor, zunächst nur östlich des vom Toten Mann nach Süden streichenden 
Höhenzuges vorzugehen, westlich davon erst, wenn die Höhe 304 erobert sei. 
Er forderte für den Angriff außer der 56. und 13. Infanterie-Division noch
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.