Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Westufer: Vergeblicher Angriff auf der Höhe 304. 
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Die Unternehmungen beider Korps wurden auf den 28. Mai festgelegt, 
dergestalt, daß die Wegnahme der Randstellung südlich des Raben-Waldes 
in den frühen Morgenstunden, der Stoß der 38. Infanterie-Division östlich 
der Höhe 304 nachmittags, der Sturm gegen die Caurettes-Höhe gegen 
Abend stattfinden sollten. 
Am 25. Mai um 9° vormittags setzte bei ausgezeichneter Beobachtung 25. bis 
das Feuer von sieben schweren und vier leichten Steilfeuerbatterien gegen 27'aRai' 
die Randstellung südlich des Raben-Waldes ein. Anunterbrochen dauerte 
es die nächsten Tage an. 
Am 26. Mai nachmittags wurde Cumieres vom Gegner mit größter 
Heftigkeit beschossen. In der Nacht zum 27. griff er das Dorf von Süden 
und Westen erbittert an und drang in den Südteil ein. Er wurde wieder 
hinausgeworfen. Eine Wiederholung des Angriffs am späten Abend dieses 
Tages scheiterte ebenso wie französische Versuche, südlich des Toten Mannes 
Voden zu gewinnen. Seit dem Morgen des 27. Mai regnete es in Strö- 
men; die Artillerie konnte sich nicht einschießen, sogar das Zerstörungs- 
schießen gegen die Randstellung hatte sie vorübergehend unterbrechen müssen. 
So mußte General von Gallwitz den Angriff auf den 29. Mai verschieben; 
am 30. sollten die Erfolge des Angriffs ausgebaut werden, am 31. die 
54. Infanterie-Division links bis zum vorliegenden Höhenrand vor- 
stoßen. 
An der Höhe 304 verlief der 28.Mai wie bereits der Tag zuvor 2«.und 
ruhig. Nachmittags wurden die feindlichen Beobachtungsstellen unter Feuer 29- 9Äaii 
genommen. Am 29. Mai um 2° nachmittags eröffneten 27 schwere Bat¬ 
terien das Wirkungsschießen gegen die französischen Gräben auf der Höhe 304. 
Zwei schwere Flachseuer-Batterien des XXII. Reservekorps schössen flan- 
kierend in die Mulde südlich der Höhe. Die Feldartillerie sperrte den 
Angriffsraum ab, in den auch einige Minenwerfer wirkten. Um 5^ nach- 
mittags brachen vier Kompagnien der 54. und acht der 38. Infanterie-Divi- 
sion vor. Aber die Wirkung des Artilleriefeuers hatte nicht genügt. Die 
feindlichen Gräben, Unterstände und Hindernisse waren kaum getroffen, eine 
Folge der bereits sehr ausgeschossenen Rohre. Neben dem Feuer der feind- 
lichen Artillerie hatten Kurzschüsse der eigenen erhebliche Verluste in den 
deutschen Reihen verursacht, während die Weitschüsse bei der Gestaltung 
des Geländes weit hinter der feindlichen Stellung in den Grund gefahren 
waren. Von den zugeteilten zwölf Flammenwerfern waren die meisten aus- 
gefallen. Der Angriff, der auf ganz frifch eingesetzte französische Kräfte stieß, 
brach aus der ganzen Höhe 304 nieder. Abends lagen die Sturmtruppen 
wieder in ihren Ausgangsstellungen. Sie hatten 550 Mann verloren.
	        
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