Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. 
24. April In der Nacht zum 24. April stieß starke französische Infanterie östlich 
vis s. Mai. Toten Mannes gegen die deutschen Linien vor. Südlich des Raben- 
Waldes drang sie in etwa 200 Meter Breite in die völlig zerschossene deutsche 
Stellung ein. Ein Gegenangriff am Abend führte nur zur Rückeroberung 
eines besonders festen Betonblocks. So blieb die deutsche Truppe hier hinter 
den Kamm zurückgedrückt. Nach weiteren vergeblichen Vorstößen führte der 
Feind am 28. April abends nach äußerster Steigerung seines Artilleriefeuers 
mehrere Angriffe in zahlreichen Wellen gegen die noch auf der Nordkuppe 
des Toten Mannes haltenden Posten der 43. Reserve-Division und östlich, 
wo tags zuvor die 44. Reserve-Division den Befehl über ihre inzwischen 
eingeschobenen Truppen übernommen hatte. Doch kam er nicht vorwärts. 
Bei einer Wiederholung am 29. April abends wurde nach den Meldungen 
der Infanterie die Nordkuppe selbst gehalten, doch gingen auf ihrem Ost- 
hang einige Gräben verloren. In nächtlichem Gegenangriff gelang es Teilen 
beider Divisionen, wieder Boden zu gewinnen, doch erhielt die Führung den 
Eindruck, daß die Nordkuppe verloren sei. Das Oberkommando befahl die 
sofortige Rückeroberung; nur der volle Besitz der Kuppe verhindere die feind¬ 
liche Beobachtung. Nach tagsüber andauernden Handgranatenkämpfen und 
schwerem französischen Feuer setzte um 5° nachmittags das Wirkungsschießen 
der deutschen Artillerie ein. Um 730 abends brachen die Sturmtrupps der 
43. Reserve-Division mit Flammenwerfern über die Nordkuppe selbst vor, 
die der 44. Reserve-Division gegen die verlorengegangenen Gräben. Crstere 
kamen hart südlich der Kuppe vor unzerstörte feindliche Hindernisse, konnten 
sich aber dort nicht halten. Beim Abschluß der Kämpfe befand sich die Nord- 
kuppe in der Hand des Feindes; auch die Trupps der 44. Reserve-Division 
waren über den Höhenrand nicht vorgekommen. Die 22. Reserve-Division 
hatte das am 9. April genommene Grabenstück nordwestlich von Cumiöres 
am 29. April ebenfalls aufgeben müssen. Somit war nicht nur der Gewinn 
des 9. bis 11. April, sondern auch die Nordkuppe des Toten Mannes ver¬ 
lorengegangen. In den Tagen vom 21. bis zum 30. April hatte die An- 
griffsgruppe wieder rund 5000 Mann verloren. 
Die Erfahrungen dieser schweren Kämpfe führten beim Kommando der 
Westgruppe vorübergehend zu Zweifeln, ob die Aufgabe mit den zur Zeit 
verfügbaren Kräften und auf dem bisherigen Wege überhaupt noch zu lösen 
sei, ob es nicht nötig sei, die Truppe vor weiteren Angriffen in der neuen 
Form des Grabenkrieges gründlich auszubilden. Doch die drängende Zeit 
verbot jeden weiteren Aufschub. General von Gallwitz hielt daran fest, den 
Angriff gegen die Höhe 304 wie geplant durchzuführen. Im Anschluß 
daran sollte auch der Tote Mann — so wurde der Obersten Heeresleitung
	        
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