Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Westufer: Angriff nördlich von Malancourt. 
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Der 25.März brachte endlich etwas Ruhe, nur zeitweise steigerte sich 25 • 
gegen den Wald von Avoeourt und gegen die 22. Reserve-Division das 28"'3R<"3" 
feindliche Feuer. Aber schon am nächsten Tage lebte es trotz Regenwetters 
zu alter Stärke auf. Viele schwere Kaliber wurden festgestellt, der Feind 
schien seine Artillerie verstärkt zu haben. Während der Nacht und den 27. 
über dauerte das starke Feuer an, das vor allem gegen die bayerische Divi- 
sion immer wieder zum Trommelfeuer anwuchs. Ohne daß die feindlichen 
Batterien wirksam bekämpft werden konnten, dauerte es in wechselnder 
Stärke auch den nächsten Tag über an. Die Division, einschließlich der vier 
zugeteilten Bataillone der 192. Infanterie-Brigade, verlor in den vier Tagen 
vom 24.bis 27. März allein durch Artilleriefeuer fast 1000 Mann. 
Am 28.März kam der deutsche Angriff gegen die feind-28.März, 
lichen Stellungen nördlich von Malancourt zur Aus- 
führung. Wenn sich eine günstige Gelegenheit biete, sollte auch der Nord- 
westteil des Dorfes genommen werden. Für den Morgen war auf An- 
regung des Armee-Oberkommandos ein großer Feuerüberfall in das fran¬ 
zösische Hinterland befohlen: Von 4 bis 5° morgens schössen 15 schwere und 
3 Feld-Batterien auf Dombasle und die ausgedehnten Waldlager zwischen 
diesem Ort und Csnes. Nach mehrstündigem Einschießen setzte mittags 
das Zerstörungsfeuer von 31 schweren Batterien auf die Angriffsziele ein. 
Gleichzeitig wurden zur Ablenkung die feindlichen Stellungen bei Avoeourt 
und am Toten Mann unter Feuer genommen. Währenddessen standen 
die Sturmtruppen der 11. Reserve-Division bereit. Am 4° nachmittags 
traten sie stark in die Tiefe gestaffelt an, erreichten, als das Artilleriefeuer 
Planmäßig vorverlegt wurde, die vorderen Gräben, überrannten den völlig 
überraschten Gegner und nahmen die Gräben nördlich von Malancourt und 
Teile des Dorfes. 500 Gefangene, ein Geschütz und vier Maschinengewehre 
wurden eingebracht. Die eigenen Verluste betrugen 200 Mann. 
Das Korps hatte an diesem Tage, obgleich es die festgesetzten Tages¬ 
raten nicht überschritten hatte, den Inhalt von mehr als 8 Munitionszügen^) 
verbraucht. Das Oberkommando, dem zu dieser Zeit für die Kämpfe auf 
beiden Ufern nur 71/4 Züge täglich zuflössen, wies deshalb in den nächsten 
Tagen darauf hin, daß die Tagesraten nur bei eigenem entscheidenden An- 
griff oder bei der Abwehr eines solchen voll verschossen werden dürften; mehr 
würde auch das Gerät nicht aushalten. 
Inzwischen war das feindliche Feuer gegen die 11. bayerische Insan- W.MSrz. 
terie-Division im Walde von Avoeourt mit unverminderter Heftigkeit 
') Cin normal beladener Munitionszug faßte 26 880 Feldkanonen- oder 13 440 
Feldkanonen, und 6000 l.F. H.- oder 6000 f. F, H,- oder 2000 Mrs.. oder 10 000 
w cm-Kan.» oder 6000 13 cm-Kan..Schuß.
	        
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