Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Krieg in den Kolonien bis Ende 1915. 
Active Citizen Force1), etwa 24 000 Weiße; 
Citizen Force Reserve2), Stärke nicht bekannt; 
National Reserve3), Stärke nicht bekannt; 
Coast Garrison Force, 500 Mann zur Besetzung der Kllstenbatterien. 
Im Norden grenzte Deutsch-Südwestafrika an die portugiesische Kolonie 
Angola, die eine Schutztruppe von 227 Offizieren und 5700 Mann, darunter 
5087 Eingeborenen, besaß. 
Als feindliche Operationsteil) in Deutsch-Südwestafrika kamen ent- 
sprechend den Weisungen des britischen Reichsverteidigungs-Komitees°) die 
Küstenfunkstationen Swakopmund und Lüderitzbucht sowie die Großfunk- 
station Windhuk in Betracht. 
Schon am 4. August hatte der Premierminister der Südafrikanischen 
Union, General Louis Botha, den britischen Staatssekretär der Kolonien 
wissen lassen, die Union sei sich ihrer Verpflichtungen im Falle von 
Feindseligkeiten bewußt und bereit, ihr Gebiet zu verteidigen und auch 
erbötig, der Defence Force die Aufgaben der englischen Truppen in 
Südafrika zu übertragen, falls diese in anderen Weltteilen benötigt 
würden. Die britische Regierung kabelte darauf am 6. August, die Union 
werde dem Reiche durch Besetzung der Funkstationen in Deutsch-Südwest- 
asrika einen großen und wichtigen Dienst erweisen. Am 9. August wieder- 
holte sie diese Forderung, tags darauf sagte General Botha die Entsendung 
einer Expedition in das deutsche Schutzgebiet zu. 
Sein Operationsplan sah den sofortigen Einmarsch von drei Kolonnen 
vor: über Ramansdrift auf Kalkfontein, von Lüderitzbucht und von Swa- 
kopmund den Bahnen entlang ins Innere. Eine aus Buren neu auf- 
zustellende Kolonne sollte aus Upington den Vormarsch der ersten Kolonne 
unterstützen. 
Im September begann der Vormarsch der Umonstruppen") gegen die 
Stammformationen im Frieden bestehend, umfaßte die Waffenfähigen vom 
21. bis zum 25. Lebensjahre, die zu jährlichen Übungen verpflichtet waren. 
2) Alle Ausgebildeten vom 25. bis zum 45. Lebensjahre. 
") Alle Waffenfähigen vom 17. bis zum 60. Lebensjahre, soweit nicht durch die 
vorstehenden Klassen bereits erfaßt. 
4) "The Empire At War, Edited for the Royal Colonial Institute by Sir 
Charles Lucas. Band IV, Humphrey Milsord, Oxford, University Press." Amtliche 
englische Veröffentlichungen über die Ereignisse in Südwest- und Ostafrika sind bisher 
noch nicht erschienen. — S. 463. 
®) Nach dem "Official Year Book of the Union of South Africa, Nr. 5, 1910 bis 
1921", S. 399, betrug die Gesamtstärke der gegen Deutsch-Südwestafrika eingesetzten 
Truppen 67237 Weiße und 33 546 farbige Hilfskräfte, nach den "Statistics" betrug 
die Höchststärke etwa 38 606 bis 40 000 Mann, die Gesamtzahl der während des Feld- 
zuges eingesetzten Truppen etwa 66 660 Mann ohne die farbigen Truppen.
	        
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