Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

416 Bedeutung der Kriegswirtschaft und Kriegsrüstung in der Gesamtkriegfllhrung. 
und Front-Wetterwarten vorhanden, ohne das Stationsnetz des Wetter- 
dienstes der Marine. 
Der gesamte Wetterdienst unterstand seit März 1915 der neu- 
geschaffenen Dienststelle des Feldflugchefs, dessen Stabe als Sachbearbeiter 
ein besonders erfahrener Meteorologe zugeteilt wurde. 
Die mit der allmählichen Vermehrung der Stationen notwendig ge- 
wordene straffe Gliederung des Frontwetterdienstes war seitdem derart 
geregelt, daß die Feldwetterstationen und die Hauptbeobachtungsstellen des 
Gasdienstes mit ihren Windbeobachtungsposten den Armee-Wetter- 
stationen, diese ihrerseits den Hauptwetterwarten der einzelnen Kriegs- 
fchauplätze unterstanden. 
Die über diese Zentralen laufende Versorgung der einzelnen For- 
mationen mit Personal und Material regelte nach den Weisungen des 
Feldflugchefs einheitlich die Militär-Wetterzentrale Verlin durch Anfor¬ 
derungen bei der ihr übergeordneten Inspektion der Luftschiffertruppen. 
6) Das Flugabwehrwesen. 
Die bis in das Jahr 1905 zurückreichende Entwicklung der Flug- 
a b w e h r hatte bei Beginn des Weltkrieges in technischer, taktischer und 
organisatorischer Hinsicht noch keinen Abschluß gefunden. Die zu den ersten 
Schießübungen gegen Luftziele benutzten artilleristischen Kampfmittel (Feld- 
Haubitze 98/08 und 10 orri-Kanone 04) waren Anfang 1912 durch neue 
7,7 (zra-Vallonabwehrkanonen auf Kraftwagen der Firmen Krupp und Ehr- 
Hardt ergänzt worden. Nebenher liefen Versuche, das gleiche Geschütz für 
Pferdezug in besonderer Räderlafette zu verwenden. Als einführungsreif 
galt aber seit dem Frühjahr 1914 nur das Kraftwagengeschütz. Das Schieß- 
verfahren hatte ballistisch auf Neuland geführt und war daher noch ver- 
besserungsbedürftig ebenso wie das hierzu erforderliche Meßgerät. 
Organisatorisch waren die wenigen Sondergeschütze zu Versuchszwecken 
einzelnen Feldartillerie-Regimentern zugeteilt, die auch für ihre Mobil- 
machung zu sorgen hatten. Im übrigen lag die gesamte Weiterentwicklung 
des Flugabwehrwesens in den Händen des Kriegsministeriums. 
Als taktische Aufgaben der Flugabwehr hatte der Große General- 
stab in einem Schreiben vom 9. April 1914 an das Kriegsministerium 
gefordert: „Verhinderung der strategischen und taktischen Luftaufklärung 
und der artilleristischen Schußbeobachtung durch feindliche Flieger, Schutz 
wichtiger Kunstbauten im Aufmarschgebiet und in der Vormarschrichtung". 
Hierzu erstrebte er die Ausrüstung jeder Armee mit vier Ballonabwehr- 
kanonen auf Kraftwagen, jeder Infanterie- und Referve-Division mit einer 
bespannten Ballonabwehrkanonen-Batterie. Richtlinien für den taktischen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.