Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

IV. Die italienischen Angriffe im Herbst und 
Winter J9J5. 
J.Die Rümpfe bei der Armeegruppe Rohr und in Tirol 
im Lrühherbst J9J5. 
Skizze 11. 
Nach dem Abflauen der Großkämpfe am unteren Isonzo Anfang 
August hatte die italienische Heeresleitung geglaubt, die Angriffe an den 
Nebenfronten in Tirol und Kärnten nicht einstellen zu dürfen, wenn hier, 
angesichts des im Hochgebirge früh eintretenden Winters, im Jahre 1915 
überhaupt noch die nahgesteckten Ziele, die nur von örtlicher Bedeutung 
waren, erreicht werden sollten. Brennpunkte waren und blieben Tolmein als 
wichtiger Straßenknotenpunkt in der Rordflanke der Hauptkampffront, ferner 
das Flitscher Becken als Mündungsraum der beiden wichtigen Paßstraßen 
über die Iulischen Alpen und schließlich die Dolomiten, die gewaltige, von 
der Natur errichtete Sperre, die der Angreifer in die Hand bekommen mußte, 
wenn er auf Brixen—Bozen vordringen wollte. Offensiv war ferner die 
Abwehrausgabe der italienischen 1. Armee auf der Hochfläche von Viel- 
gereuth und Lafraun zu lösen. An einen Durchbruch über den Karnischen 
Kamm dachte die italienische Heeresleitung ernstlich nicht. 
Bei Tolmein wurden starke, gegen den Brückenkopf gerichtete Angriffe 
der durch Alpini und Bersaglieri verstärkten italienischen 7. Infanterie-Divi¬ 
sion zwischen dem 4. und 12. September von dem erheblich schwächeren Ver- 
teidiger, Kaiserjägern sowie kroatischen und ostgalizischen Bataillonen, unter 
schwersten Verlusten für den tapferen Angreifer abgewiesen. Noch einmal 
lebten hier Ende September die Kämpfe auf, indem sich die Italiener der 
Gipfel nördlich von Tolmein zu bemächtigen suchten. Ein Erfolg blieb 
ihnen aber versagt. 
Ohne entscheidendes Ergebnis blieben auch die Angriffe der Italiener 
bei Flitsch rittlings der Paßstraßen gegen die Gebirgsmassive, die nördlich 
im Rombon und südlich im Krn Höhen von mehr als 2200 ra erreichen. 
Wichtig war diese Kammlinie Rombon—Krn, weil ihr Besitz die Möglich- 
keit zu beobachtetem Artilleriefeuer auf die beiden Paßstraßen und damit 
zu einer recht empfindlichen Störung des Verkehrs zur gegnerischen Front 
gab. Abgesehen von dem Vorgehen im Mischer Becken selbst handelte es
	        
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