Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

316 Einleitung des Angriffs gegen Saloniki und der Abschluß der Balkan-Kämpfe. 
z.Ia««arls,s. Am 3. Januar 1916 traf General von Falkenhayn, über die 
seit dem 26. Dezember wieder in Betrieb genommene Cisenbahnbrttcke von 
Belgrad kommend, in Velika-Plana zur Besprechung mit Zar 
Ferdinand ein. Die Generalmajore Tappen, Groener und von Geeckt 
sowie Kronprinz Boris und die Generale Iekow und Iostow waren zugegen. 
Das Ergebnis, das auf bulgarische Sonderwünsche weitgehend Rücksicht 
nahm, legte General von Falkenhayn tags darauf in einem Telegramm an 
General Iekow fest. Danach war die Durchführung des Angriffs davon 
abhängig, daß zu dem Zeitpunkt, da der Vormarsch beginnen könnte, nach 
den dann gegebenen Stärkeverhältnissen noch Aussicht auf Erfolg bestehe; 
die endgültige Entscheidung könne daher erst im letzten Januar-Drittel 
fallen. Vis dahin sollte der Aufmarsch beendet sein, der Vormarsch dann 
sobald als möglich ausgeführt werden. Von Unterstellung der bulgarischen 
2. Armee, die jetzt nicht mehr aus Serbien, sondern unmittelbar aus Bul- 
garien heraus angreifen sollte, unter Generalfeldmarschall von Mackensen 
war nicht mehr die Rede; dieser sollte nur die Ablösung der Armee in 
ihrem jetzigen Räume durch deutsche Truppen regeln. Aber auch die bul- 
garische 1. Armee, über deren Truppen die bulgarische Heeresleitung schon 
seit der Schlacht am Bardar selbständig zu verfügen begonnen hatte, 
sollte ihm erst vom 20. Januar ab wieder „voll" unterstehen. Da die Bul- 
garen ferner wegen der Haltung Griechenlands in Sorge waren, erklärte sich 
General von Falkenhayn bereit, nötigenfalls noch zwei deutsche Divi- 
fionen als Verstärkung zuzuführen, kam andererseits aber auch auf 
Unterstützung durch türkische Truppen zurück, die mit dem begonnenen 
Abzug der Entente von Gallipoli frei wurden und von Enver Pascha 
schon mehrfach angeboten worden waren^). Zum Schluß bat er, auch 
den Fall zu erwägen, daß es zur Durchführung des Angriffes nicht 
komme und daher die Abwehr an der Südgrenze Serbiens und Bulgariens 
vorzubereiten sei. General I e k o w war einverstanden, wollte aber auf 
türkische Hilfe aus den „wohlbekannten Gründen"^) nur im äußersten Rot- 
falle zurückgreifen. Für etwaige Abwehr sei das gesamte bulgarische Heer 
erforderlich, und die Aussicht — so schloß er —, daß sich daraus künftig 
„Komplikationen ergeben könnten, ist für uns unerträglich, so daß der 
Angriff im gegenwärtigen Augenblick bei weitem vorzuziehen ist". 
6. vis Als dann am 6. Januar die genaue Berechnung des Artillerie- und 
12. Januar. Munitionsbedarfs vorlag, von dessen Höhe nach Ansicht der Heeresgruppe 
im Interesse sicheren Gelingens kaum wesentliche Abstriche gemacht werden 
konnten, ergab sich, daß der Angriff voraussichtlich erst Anfang März 
*) S. 157 und 194. — 2) S. 150 f.
	        
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