Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Osterreich-Angarns Feldzug gegen Serbien. 
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Der Mißerfolg zerstörte zunächst alle Hoffnungen auf schnelle Nieder- Bis 
werfung Serbiens wie auf Anschluß Bulgariens. Auch verzögerte er den ^-pt-mb-r 
Abtransport der 2. Armee zum Schaden des Kampfes gegen Rußland. Der 
Kräftebedarf des dort gegen Übermacht ringenden Hauptheeres hätte 
äußerste Veschrâàng am Balkan auferlegen müssen. Die politische 
Leitung in Wien setzte es aber durch, daß trotzdem mehr Truppen hier 
blieben, als für die Abwehr planmäßig vorgesehen waren. Hoffnungen auf 
Bulgariens Veitritt und Rücksichten auf die Sicherheit Ungarns sprachen 
mit. So blieb die Heeresgruppe Potiorek ihrem Gegner weiter-- 
hin an Gesamtzahl zum mindesten gleich. Ihre Unterstellung unter die 
Heeresleitung wurde aber aufgehoben und damit dieser die Möglichkeit ge¬ 
nommen, die Balkan-Front zugunsten des Entscheidungskampses in Galizien 
zu schwächen. Feldzeugmeister Potiorek war entschlossen, die Selbständig- 
keit zu neuer Offensive auszunutzen^). Er konnte künftig mit etwa 13% Divi¬ 
sionen rechnen, die durch Neubildungen, vor allem an Infanterie, nach und 
nach noch erheblich verstärkt wurden. Die Serben setzten ihre Angriffe 
unterdessen fort, von der russischen Heeresleitung am 31. August nochmals 
besonders dazu aufgefordert. Als sie am 6. September vorübergehend nach 
Syrmien einbrachen, machte sich aber schon der neue Angriff fühlbar, den 
Feldzeugmeister Potiorek über die mittlere Drina führte. Doch auch 
dieser zweite Versuch einer österreichisch-ungarischen 
Offensive brachte keine Entscheidung. 
2. Die Ereignisse von Micce September bis Dezember 5954. 
Karte 5, Skizze 13. 
Als um die Mitte des Monats September 1914 die militärischen Mt«e s-p. 
Rückschläge, die die Mittelmächte im Westen wie in Galizien und Serbien tew6e*1914* 
erlitten hatten, klar zutage lagen^), hielt sich Bulgarien immer mehr 
zurück, während Rumänien ins Lager der Feinde überzugehen drohte. Dabei 
war sür Sofia die Lage an der serbischen Kampffront, für Bukarest die in 
Ostgalizien und der Bukowina von besonderer Bedeutung. Auch die 
Türkei zögerte trotz Drängens von deutscher militärischer Seite mit 
dem Losschlagen, wenngleich die Sicherung der Dardanellen, die als Vor- 
bedingung anzusehen war, inzwischen einigermaßen gewährleistet schien 
und die Flotte durch Übernahme der beiden deutschen Kriegsschiffe, die 
am 10. August in die Dardanellen einliefen, verstärkt war. Ihr Führer, 
Ssterr. amtl. Werk, I, S. 148. 
2) Band V, S, 14 und 553 f.
	        
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