Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Schlacht südlich Krakau (47. Reserve-Division). 
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t»ie Divisionen, wie sie nacheinander eintrafen, zum Angriff nach Norden 
einschwenken, die 47. Reserve-Division als letzte. 
Am 3. Dezember bogen die beiden vordersten Divisionen des 3-6i«6-®e- 
XIV. Korps westlich Tymbark von der Straße ab; damit begann am linken sem<,e*' 
Mgel der Angriff. Die nächstfolgende, österreichisch-ungarische 8. Infan¬ 
terie-Division vertrieb russische Kavallerie aus Tymbark; dahinter war die 
47. Reserve-Division bis westlich des Ortes gefolgt. 
Am 4. Dezember war das ganze XIV.Korps zum Angriff nach 
Norden eingeschwenkt. Damit erst wurde der Weg frei für die deutsche 
47. Reserve-Division. Da sie bei der Ungeklärtheit der Lage zunächst nach 
Krakau bestimmt gewesen war, hatte sie bis auf wenige Teile, die mit der 
Bahn weiterbefördert worden waren, von dort, hart hinter der Stellung 
des Korps Ljubicic entlang marschierend, gegen 100 Kilometer zurücklegen 
und alle mit solchen Quermärschen nahe einer Front verbundenen Reibun- 
gen überwinden müssen. Eine Gebirgsbatterie zu vier Geschützen und 
„Panje"-Fahrzeuge für den Nachschub waren vom verbündeten Heere 
in entgegenkommender Weise zugeteilt worden. Das Fehlen jeder Ge- 
birgsausrüstung wurde aber als ernster Mangel empfunden. Die Division 
erreichte am 4. Dezember abends ihren Platz auf dem rechten Flügel 
bei Widoma an der nordwärts nach Vochnia führenden Straße, wo die 
österreichisch-ungarische 6. Kavallerie-Division mit der Front nach Norden 
bereits im Kampfe lag. 
Feldmarschalleutnant Roth glaubte zunächst, nur zwei feindliche 
Kavallerie-Divisionen mit wenigen Infanterie-Bataillonen unmittelbar vor 
sich zu haben; in der rechten Flanke waren einige russische Bataillone bei 
Reu-Sandez festgestellt. Die Überraschung schien geglückt. General- 
leutnant v. Vesser war sich darüber klar, daß von seinem Vordringen 
der Erfolg der ganzen Operation abhing; durch flotten Angriff nach Norden 
wollte er die Lage ausnutzen. Für den ö. D e z e m b e r erhielt die 47. Ne- 
serve-Division die Höhen westlich und südwestlich Vochnia als Ziel; bis 
dahin waren es im ganzen etwa 25 Kilometer. Der Angriff der Division 
gewann aber an diesem Tage in schluchtenreichem Verg- und Waldgelände 
gegen schwer erkennbaren Feind nur etwa sechs Kilometer Raum; er brachte 
Mv Gefangene. 
Am 6. Dezember verstärkte sich der russische Widerstand vor der 
47. Reserve-Division; rechts von ihr wich die österreichisch-ungarische 
Kavallerie vor russischem Gegenangriff sogar nach Süden zurück; es fehlte 
an Reserven hinter dem Stoßflügel. Im Westen aber gewann der Angriff 
der österreichifch-ungarifchen Truppen rascher Boden, denn der Gegner hatte
	        
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