Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

258 Der Fortgang der Kämpfe in Polen und Galizien. 
25. November, war von der Weichsel etwa 15 Kilometer entfernt. Insgesamt standen der 
deutschen Führung auf diesem Teile der Front einstweilen nur fünf Divi- 
sionen Infanterie zur Verfügung: die 3. Garde-Infanterie-Division, das 
XXV. und das I. Reservekorps, dazu das Kavalleriekorps Richthofen mit 
zwei Divisionen. Hinter dem linken Flügel war die 1. Infanterie-Division 
schon auf zwei Tagemärsche herangerückt; die Masse des Korps Thorn war 
auf dem rechten Weichsel-User im Rückmärsche zur Festung und sollte von 
dort auf dem linken Ufer wieder vorgezogen werden. Der Gegner war vor 
diesem Armeeflügel schon bisher an Zahl weit überlegen gewesen; Truppen 
des russischen II. und VI. Korps, V. sibirischen, VI. sibirischen (Reserve-) 
und des I. turkestanischen Korps, ferner von mehreren selbständigen Reserve- 
und fünf Kavallerie-Divisionen waren festgestellt. General v. Mackensen 
rechnete damit, daß der Feind versuchen werde, noch weitere Kräfte auf 
diesen Flügel zu ziehen, um den Angriff fortzusetzen. Dazu standen ihm 
von Petrikau und Warschau eine zweigeleisige Bahn bis Skjernewize und 
eine eingeleisige von Warschau bis Lowitsch und schließlich eine Weichsel- 
Brücke bei Wyschogrod zur Verfügung. 
Fürden 26. November hatte General v. Mackensen befohlen, 
daß das XXV. Reservekorps, dessen 99. Reserve-Insanterie-Brigade sich 
noch beim I. Reservekorps befand, mit unterstellter 3. Garde-Division in 
dem fast 25 Kilometer breiten Abschnitt vom linken Flügel des XX. Armee- 
korps bis zur Vsura bei Vjelawy „Stellungen vorbereiten" solle, danach: 
„Vereitstellung starker Kräfte zur Offensive, XX. Armeekorps bei Strykow, 
XXV. Reservekorps bei Bratoschewize und Glowno." Nördlich der Bsm 
hatte das I. Reservekorps wie bisher die linke Armeeflanke zu decken; die 
anrückende 1. Infanterie-Division wurde ihm unterstellt. Das Kavallerie- 
korps Richthofen sollte vor der Front des XXV. Reservekorps bleiben mit 
dem offensiven Auftrag: „Dauernde Beunruhigung feindlicher rückwärtiger 
Verbindungen, täglich Unterbrechung Bahn Skjernewize—Petrikau." 
2«. November. Am Morgen des 26. November traf das Armee-Oberkommando im 
neuen Hauptquartier Lentfchyza ein, das nur etwa 30 Kilometer hinter der 
Kampffront des linken Armeeflügels lag; dafür aber war die Verbindung 
zum rechten Armeeflügel jetzt um so schwieriger geworden. Das XXV. Re- 
servekorps hatte gemeldet, der zugewiesene Verteidigungsabschnitt sei zu aus- 
gedehnt für die geringe Gefechtsstärke seiner eben von Vshesiny zurück- 
gekehrten Truppen, die beiden Reserve-Divisionen zählten an Infanterie 
zusammen höchstens noch 3000 Mann'), Ruhe und Auffrischung sei dringend 
erforderlich, Munition und Verpflegung noch nicht ergänzt; an Heraus- 
') Die Sollstärke betrug ohne die 99. Brigade etwa 20000 Mann.
	        
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