Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Gegensätze zwischen Oberster Heeresleitung und Oberbefehlshaber Ost. 257 
2. Die Einnahme von Lods. 
a) Die Abwehr der 9. Armee bis zum 29. November'). 
Karten und Skizzen: Nr. IS bis 17. 
In einer allgemeinen Weisung^) vom 23. November hatte General 23. November. 
D. Mackensen betont, die Entscheidung müsse „bis zum Herankommen 
von Verstärkungen, von denen das II. Armeekorps und eine Reserve- 
Division auf unserem rechten Flügel, die 1. Infanterie-Division auf unserem 
linken Flügel in den nächsten Tagen eintreffen werden, vertagt werden". 
Als dann am 25.November die Truppen des Generals v. Scheffer 25. Rov-mve». 
wieder in die Linie der übrigen Korps zurückkehrten, war die unmittelbar 
drohende Gefahr überwunden, es war aber auch nicht zu verkennen, daß die 
Angriffskraft der Armee durch die vorhergegangene 14tägige, fast ununter- 
brochene Kampftätigkeit und schwere Verluste ernstlich gelitten hatte. Dazu 
kamen zunehmender Mangel an Munition und Nachschubschwierigkeiten, 
die auch die sonstige Versorgung der Truppen, vor allem die Haferzufuhr 
siir die Pferde, beeinträchtigten, und schließlich die überaus dürftigen Unter- 
kunftsverhältnisse im winterlichen Polen. 
Auf vielfach ausgebuchteter, mehr als 60 Kilometer messender Front 
lagen rechter Flügel und Mitte der Armee von östlich Sdunska-Wola bis 
nordöstlich Lods etwa gleich starkem Feinde gegenüber, und zwar von rechts 
beginnend eine Brigade des Korps Breslau (das dem Oberbefehlshaber Ost 
unmittelbar unterstellt war), das Kavalleriekorps Frommel, das Korps 
Posen, das XI., XVII. und XX. Armeekorps, deren Verbände infolge 
der vorausgegangenen Kämpfe teilweise ineinandergeschoben und vermischt 
waren. Auf diesem Teile der Front waren Stellungen im Entstehen oder 
auch schon entstanden, die der Abwehr von Tag zu Tag mehr Halt gaben; 
der Vau von Hindernissen hatte begonnen. Die Gefechtstätigkeit be- 
schränkte sich auf beiderseitiges Gewehr- und Geschützfeuer oder ruhte ganz. 
Wo man sich dicht gegenüberlag, begann der Kampf mit Minenwerfern, 
Gewehr- und Handgranaten. 
Anders auf dem linken Armeeflügel: hier war im Räume nordöstlich 
Lods bis zur Weichsel auf mehr als 70 Kilometer Breite alles in Fluß, 
Stellungen fehlten. Die Front, die südwestlich Strykow, nach Norden um- 
biegend, an den linken Flügel des XX. Armeekorps anschloß, wies zwischen 
dem XXV. und dem I. Reservekorps eine große Lücke auf; der linke Flügel 
') Anschluß an S. 188. — Die Kämpfe des I. Reservekorps sind bis zum 30. No¬ 
vember einschließlich geschildert. — 2) 6. 165. 
' weltttieg. VI. Land. 17
	        
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