Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Der umfassende Angriff. 
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DieKämpfe am 19. November. 
Karte und Skizzen: Nr. 11. 
Der 19. November begann bei leichtem Frost mit einem trübenNovem»«. 
Morgen. Bald folgte Schneetreiben, das zeitweise jede Fernsicht ver- 
hinderte; erst nachmittags klärte sich das Wetter auf. 
Beim Kavalleriekorps Frommel war man der Auffassung, 
daß es weiterhin gelte, einen im Abmarsch begriffenen Gegner durch über- 
holende Verfolgung und Angriff festzuhalten. General v. Frommel hatte 
seine drei Divisionen nebeneinander zum Vormarsch auf Wadlew an- 
gesetzt. General v. Plüskow, der selbst sechs Kilometer östlich von 
Schade! unmittelbar an der Front lag, war dem Armeebefehl entsprechend 
der Auffassung, daß es darauf ankomme, mit dem linken Korpsflügel den 
Feind bei Lods festzuhalten, mit dem rechten aber zur Vollendung der Ein- 
kreisung rücksichtslos über Pabianize vorzustoßen; er wollte daher auf der 
ganzen, mehr als IS Kilometer breiten Front seines Korps angreifen. Da- 
bei sollte die 38. Infanterie-Division zum mindesten Pabianize erreichen, 
wenn möglich noch darüber hinausgehen. Durch eine Lücke von ihr ge- 
trennt, sollte sich die 36. Infanterie-Division zunächst in Besitz der Linie 
Konstantynow—Straßenkreuz sieben Kilometer nordöstlich davon setzen. 
Das Korps Posen wollte bei Schadek aufschließen, wo einstweilen 
nur die Landsturm-Brigade Doussin stand. 
Bei der 38. Infanterie-Division hatte Generalmajor 
v. der Esch den Weitermarsch in drei Kolonnen nebeneinander angeordnet, 
um den Gegner bei Pabianize anzugreifen; er rechnete nach wie vor 
nur mit feindlichen Nachhuten und Kavallerie. Daß die Truppen der 
Division in der rechten Flanke schon am vorhergehenden Abend und in der 
Nacht an zahlreichen Stellen auf starken Widerstand gestoßen waren, war 
ihm durch ein unaufgeklärtes Versagen des Meldedienstes nicht bekannt- 
geworden. Bevor es zum Vormarsche kam, entwickelten sich — stellenweise 
schon vor Hellwerden — heftige Kämpfe an der Front und alsbald auch in 
der ganzen mehr als zwölf Kilometer tiefen Südflanke der Division. Die 
Division wurde in dem flach gewellten Gelände längs der Straße Schadek— 
Pabianize alsbald in die Abwehr gedrängt. Ihr linker Flügel, die 83. In- 
santerie-Vrigade unter Generalmajor Freiherrn v. Hanstein, fand zwischen 
Porschewize und Konstantynow Anlehnung an den Ner-Abschnitt; der 
rechte, die 76. Infanterie-Brigade unter Generalmajor v. Versen, mußte 
schon bald nach 8° vormittags unter dem Drucke starker russischer Umfassung 
und übermächtiger Artilleriewirkung nach erheblichen Verlusten aus der 
Gegend südwestlich des Wegekreuzes von Ianowize weichen. Oberst
	        
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