Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Der Feldzug im Osten bis Ende Oktober 1914. 
den Vereich ihres Armeekorps zurückkehren sollte. Sie war aber nach erfolgter 
Ablösung erst am Morgen des 14. Oktober bei Kosjenize abmarschbereit). 
Inzwischen waren die Kämpfe bei der Armeegruppe Macken- 
s e n am 12. und 13. Oktober weitergegangen. 
Die vom XX. Armeekorps an die Piliza-Mündung entsandte 
Abteilung hatte festgestellt, daß dort kein Übergang stattfinde. Vei Gora- 
Kalwaria hatte der Gegner die Durchführung des deutschen Angriffs nicht 
abgewartet, sondern in der Nacht zum 12.Oktober das westliche 
Weichsel-Afer geräumt und die Brücke abgebrochen. Cr ließ 400 Gefangene 
zurück. So konnte General v. Scholtz seine 37. Infanterie-Division als- 
bald zur Unterstützung des XVII. Armeekorps nach Norden auf Piasetschno 
ansetzen. Zur Ausführung dieser Bewegung kam es indes nicht, da das 
Armeekorps — mit Ausnahme der verstärkten 73. Infanterie-Brigade, die 
zum XVII. Armeekorps treten sollte — wegen des bei Nowo-Alexandria 
gemeldeten neuen russischen Überganges vom Armee-Oberkommando in- 
zwischen wieder nach Süden zurückgerufen wurde. Als sich dann herausstellte, 
daß bei Nowo-Alexandria ein Irrtum der Luftbeobachtung vorgelegen hatte 
und außerdem General v. Gallwitz am 13. Oktober morgens meldete, 
daß bei Kosjenize auch mit Verstärkungen kein Erfolg zu erreichen sei, wurde 
dem XX. Armeekorps zunächst der Schutz der Weichsel-Strecke Rytschywol 
—Gora-Kalwaria übertragen. 
Vor Warschau hatte die 35. Insanterie-Division am 12. O k t o b e r 
vormittags Piasetschno genommen; auch auf der übrigen Front der Gruppe 
Mackensen waren die Truppen des XVII. Armeekorps und des Korps 
Frommel noch einige Kilometer vorgedrungen, dann hatten sie mit dem 
Ausbau von Stellungen begonnen. Auf ihrem linken Flügel war die 
8. Kavallerie-Division auch an diesem Tage nur bis etwa 10 km südwest¬ 
lich Blonje gelangt. Die marschmüden Truppen des Generalleutnants 
v. Wrochem (21. Landwehr-Brigade und Landsturm-Brigade Hoffmann) 
lagen noch bei Skjernewize und Lowitsch. 
Beim Armee-Oberkommando entstanden Zweifel, ob es ohne 
das nach Süden abgedrehte XX. Armeekorps möglich sein werde, sich dicht 
vor Warschau zu halten; vor allem war man wegen des äußersten linken 
Flügels in Sorge. Vom Gegner waren bis zum 12. Oktober südlich von 
Warschau mindestens 21/2Korps festgestellt, das L, sowie V21. und II. sibi¬ 
risches Korps. Am 13. Oktober wurde Oberst v. Sauberzweig zum General 
v. Mackensen entsandt, um sich an Ort und Stelle zu unterrichten. Cr nahm 
einen Befehlsentwurf mit, der das Zurückgehen in die Linie Grojez— 
-) s. 469^
	        
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