Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Der rechte Flügel der 6. Armee hält die Linie Menin—Warneton—La Bassee. 293 
niedrigsten waren immer noch die Gefechtsstärken beim IV. Armeekorps mit 
8000 Mann, das Gardekorps zählte 10 000, das XIII. Armeekorps 16 000, 
das I. bayerische Reservekorps 12 000, das XIX. Armeekorps (3 Brigaden) 
12000 Mann Infanterie. 
Am 15. Oktober teilte General v. Falkenhayn mit, daß der Vormarsch 
der 4. Armee schon am 17. Oktober beginnen könne und daß sie dement- 
sprechend voraussichtlich am 20. Oktober Fühlung mit dem Gegner ge° 
Winnen werde. Das Oberkommando 6 nahm daraufhin den 20. Oktober für 
die Eröffnung des Feuers gegen Arras, den 22. Oktober für den Beginn des 
Infanterie-Angriffs in Aussicht. Der Hauptstoß sollte nördlich Arras durch 
das XIV., VII. Armeekorps und I. bayerische Reservekorps geführt werden, 
dem das XIII. und XIX. Armeekorps in zweiter Linie folgen sollten. Die 
Fliegeraufklärung hatte festgestellt, daß bei Dünkirchen Verteidigungsvor- 
bereitungen getroffen wurden und starke feindliche Kräfte aller Waffen im 
Bahntransport sowie mit Fußmarsch dem Räume südwestlich Apern von 
Norden und Süden her zustrebten. 
An der Front kam es am 16. Oktober zu keinen größeren Kämpfen 16< ®«o6ct* 
mehr. Die vorgeschobene Stellung von Armentiöres wurde vor stärkerem 
feindlichen Druck vom XIX. Armeekorps aufgegeben. 
Angesichts der Unklarheit der feindlichen Absichten, entschloß sich das 
Oberkommando, die Entwicklung in den nächsten Tagen noch abzu- 
warten, bevor endgültige Anordnungen getroffen würden. Im allgemeinen 
schien sich die Lage den Wünschen der Obersten Heeresleitung entsprechend 
zu gestalten. Die Engländer dehnten sich am 17. und 18. Oktober nach 
Osten bis in die Gegend von Roulers aus. Sie fühlten allerdings nach 
wie vor nur zögernd gegen den rechten Flügel der 6. Armee vor, ohne ernst- 
lich anzugreifen. In der Mitte der Armee fanden am 17. Oktober nur 
örtliche Kämpfe statt, in deren Verlauf die Vorposten der 14. Infanterie- 
Division auf die Hauptstellung zurückgedrückt wurden. Die 2. Kavallerie- 
Division wurde aus der Gegend östlich Arras in den Raum westlich Orchies 
herangezogen und dem Höheren Kavalleriekommandeur 2 unterstellt. An 
der Front verliefen die Tage vom 17. bis zum 19. Oktober ohne besondere 
Ereignisse. 
Das Oberkommando bereitete entsprechend den Anordnungen der 
Obersten Heeresleitung den Angriff des rechten Armeeflügels für den 
20. Oktober vor. Als Angriffstruppen wurden die Heereskavallerie, das 
XIII., XIX. und aUdes VII. Armeekorps sowie eine zusammengesetzte 
Division des XIV. Armeekorps, bestimmt. Für den Fall, daß die 
Engländer zurückgingen, beabsichtigte der Oberbefehlshaber mit den ver- 
ftigbaren Kräften, zunächst der Heereskavallerie, sofort nachzustoßen.
	        
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