Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Französische Absichten Anfang 1915. 
37 
den Vogesen weiter zu verfolgen. Die 1. Armee habe im Hinblick auf eine 
später beabsichtigte größere Offensive in der Woövre-Cbene ihre begonnenen 
Angriffe auf die beiden Flanken der deutschen St. Mihiel-Stellung fort¬ 
zusetzen. Die 3. Armee sollte, sobald der Zustand der Truppen und die 
Ablösungen innerhalb ihres Bereiches es erlaubten, ihre Vorstöße in nörd¬ 
licher Richtung zur Entlastung der 4. Armee wieder aufnehmen. Die 
4. Armee habe so energisch wie möglich ihren Angriff fortzusetzen. Fm 
Falle des Gelingens könnte sie auf weitere Unterstützungen rechnen. Bei 
der 10. Armee seien alle Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des einst¬ 
weilen aufgeschobenen Angriffes zu treffen; die Truppe habe sich durch 
Sappen und Minen an den Gegner heranzuarbeiten. Der Befehl zur 
Wiedereröffnung des Angriffes werde von der Obersten Führung gegeben 
werden, sobald die Amstände es zuließen. Am äußersten linken Heeresflügel 
bei Rieuport sollte das eingeleitete Vorgehens als Ablenkungsmanöver 
fortgesetzt werden. Alle übrigen Armeen^) hätten ihre vorderen Stellungen 
zu verstärken, zweite Stellungen auszubauen und unter möglichster Ruhe¬ 
gewährung an die Truppen Reserven zu bilden, die entweder zur Aus¬ 
nutzung eines Erfolges in der Champagne oder zur Durchführung anderer 
Operationen Verwendung finden konnten. Fm ganzen sollten zur Ver¬ 
fügung des Höchstkommandierenden ausgeschieden werden: bei der Heeres¬ 
gruppe Ost drei Infanterie- und eine Kavallerie-Division, in der Mitte 
fünfeinhalb Infanterie-, zwei Territorial- und drei Kavallerie-Divisionen, 
bei der Heeresgruppe Nord zwei Infanterie-, zwei Territorial- und drei 
Kavallerie-Divisionen. Hierzu kämen im äußersten Notfall, allerdings nur 
dann, wenn die jeweiligen Operationen in dem betreffenden Abschnitt ein¬ 
gestellt würden, eine Infanterie- und eine Kavallerie-Division von der 
Heeresgruppe Ost, das I. Korps von der 4. Armee und eine Infanterie- 
Division von der Heeresgruppe Nord. Die Gesamtstärke der verfügbaren 
Verbände würde sich in diesem Falle auf 14yz Infanterie-, 4 Territorial- 
und 8 Kavallerie-Divisionen belaufen. Sollten die Engländer nach Ein¬ 
treffen weiterer Verstärkungen aus der Heimat — außer der 28. Infanterie- 
Division — die französischen Kräfte auf ihrem Nordflügel ablösen, so 
würden weiter das französische XX. Korps, dann das IX. Korps sowie der 
Rest der 87. und 89. Territorial-Division verfügbar werden. Die aus¬ 
zuscheidenden Reserven, die als Heeresgruppen-Reserven bezeichnet werden, 
tatsächlich aber zur Verfügung der Obersten Führung standen, sollten im 
0 Gemeint ist der Vorstoß bei Rieuport, der am 28. Dezember 1914 mit der 
Besetzung von St. Georges beendigt war. — Band VI, S. 387. 
2) Also die 5., 6. und 2. Armee.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.