Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Nachrichten über den Feind. 
fünf englische und ein indisches, schienen neuerdings in zwei Armeen ge¬ 
gliedert zu sein. Ein am 27. Januar an General v. Falkenhayn gelan¬ 
gender Agentenbericht gab der in England herrschenden Überzeugung Aus¬ 
druck, daß es nur darauf ankomme, Zeit zu gewinnen, um die militärischen 
Kräfte des Britischen Reiches zu entwickeln. Dann werde man siegen. 
Der Bericht enthielt gleichzeitige die Anregung, daß das Erscheinen von 
Zeppelin-Luftschiffen über London einschüchternd wirken werde. 
Das belgische Heer befand sich im Wiederaufbau, der aber noch 
nicht weit genug vorgeschritten war, um seine Beteiligung an einer Offen¬ 
sive als möglich ansehen zu lassen. 
Im ganzen schienen sich die im Dezember von der Obersten Heeres¬ 
leitung geäußerten Ansichten über das Anwachsen der französischen und 
englischen Heere im Frühjahr 1915 zu bewahrheiten. Waren auch vor¬ 
läufig keine Anzeichen für die damals in Anrechnung gebrachten sieben 
Divisionen französischer Neuaufstellungen zu erkennen, so waren anderer¬ 
seits zwei damals nicht berechnete -englische Divisionen neu aufgetreten. 
Immer schwieriger mußte eine die Entscheidung suchende große Offensive 
gegen die Feinde im Westen werden. 
Am 28. Januar erfolgte die Abreise des Obersten Kriegsherrn mit 
General v. Falkenhayn zunächst nach der Heimat und dann auf den öst¬ 
lichen Kriegsschauplatz. Auch von dort aus behielt General v. Falkenhayn 
persönlich die Leitung des Westheeres in der Hand. 
2. Die Rampfvorgänge an der Westfront 
bis Mitte Februar X9I5. 
Karten 3 bis 8, Skizzen a, d, e, f. 
Bei der deutschen 4. Armee in Flandern (Oberbefehlshaber Herzog 
Albrecht von Württemberg, Chef des Generalstabes Generalmajor Ilse) 
blieben der Apern-Bogen und an der Nordseeküste die Ortschaften von 
Westende bis Zeebrugge Brennpunkte des täglichen Feuerkampfes und 
kleiner Unternehmungen. Vor der Küste erschienen häufig feindliche Kriegs¬ 
schiffe aller Art bis hinab zum Torpedo- und Unterseeboot; auch Flieger 
belegten Ortschaften und Werke mit Bomben. Die dagegen eingesetzten 
Luftstreitkräfte und Küstenbatterien des Marinekorps vermochten sich ihrer 
indes ohne Schwierigkeiten zu erwehren. 
Auch von deutscher Seite setzten Fernunternehmungen gegen das 
feindliche Hinterland ein. Der Stapelplatz Dünkirchen wurde mehrfach von
	        
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