Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
ungarischen Kampfgruppe südlich des Pustki wie auch dem Anschlußflügel 
der 81. Reserve-Division das Vorgehen. Im Kampf um den Kamieniec- 
Wald und in diesem selbst kam es in den ersten Nachmittagstunden zu 
engem Zusammenwirken der Infanterie der Bundesgenossen. 
Das Angriffsfeld der linken Flügeldivision des österreichisch¬ 
ungarischen VI. Korps, der ungarischen 39. Infanterie-Division 
des Feldmarschalleutnants v. Hadfy, stieg vom Vachgrund aus flach gegen 
eine langgestreckte Höhenlinie an, hinter deren Südende die steile 
Wiatrowki-Höhe aufragte. Starkes Feuer, das den Angriffslinien aus 
der Front und aus beiden Flanken entgegenschlug, brachte die immer 
wiederholten Sturmversuche der Ungarn zunächst zum Scheitern. Auch als 
es Teilen des rechten Flügels der Division um 1130 vormittags gelang, 
durch Äbergreifen in den Gefechtsstreifen der 12. Infanterie-Division in 
Richtung auf Brzezie in die vordersten feindlichen Stellungen einzubrechen, 
blieb dem Frontalangriff noch der Erfolg versagt. Neuer Artillerie-Vor¬ 
bereitung unter Beteiligung der Nachbar-Divisionen folgten vergebliche 
Vlutopfer der immer wieder tapfer angreifenden Infanterie. Nur in der 
Mitte der Divisionsftont gelang es, in die feindlichen Stellungen am 
Wege Luzna—Staszkowka einzubrechen. Erst als dann etwa um 43° nach¬ 
mittags in den Raum von Luzna vorgeeilte Batterien die russischen 
Stellungen wirksam flankierten und im übrigen die Artilleriewirkung an 
den beiden Cinbruchsstellen, zumal gegen die Wiatrowki-Höhe, eng zu¬ 
sammengezogen wurde, kam der Gesamtangriff der Division vom linken 
Flügel aus in Fluß. Nun machte sich auch flankierender Druck der Nach¬ 
barn fühlbar, einerseits durch Teile der 12. Division, die vom Pustki her 
auf dem zur Wiatrowki-Höhe ziehenden Rücken vorgingen, andererseits 
durch den rechten Flügel der Garde, der durch Staszkowka hindurch hatte 
vorgebogen werden können. 
Am 615 abends brach der feindliche Widerstand auch auf der Wia- 
trowki-Höhe zusammen; 1000 Russen ergaben sich hier. Der Rest flutete 
nach Osten zurück. Die Gesamtfront des VI. Korps folgte dem fliehen¬ 
den Feinde. Der rechte Flügel der 12. Infanterie-Division stand abends 
im Anschluß an die 81. Reserve-Division an den Ostausläufern des 
Kamieniec-Waldes, die Mitte erreichte die Höhe 320 westlich Moszczenica. 
Der rechte Flügel der 39. Infanterie-Division stieß bis zum Ostsuß der 
Wiatrowki-Höhe nach, ihr linker Flügel schwenkte bis „zu Moszczenica" 
vor und hatte dabei Anschluß an die Garde gewonnen. Obwohl die 
Stoßkraft der Masse beider Divisionen durch die Kraftanstrengung in dem 
bis in die Abendstunden andauernden Kampfe erschöpft war, wurden doch 
noch im Laufe der Nacht Vortruppen über den Moszczenica-Abschnitt vor-
	        
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