Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Kämpfe an der Ostfront bis Ende April 1915. 
Kämpfen für nötig, seinen Truppen Ruhe zu geben, und schlug daher vor, 
bis in die bereits ausgebauten Grenzschutzstellungen zurückzugehen. Dieser 
Absicht konnte aber General v. Gallwitz in Übereinstimmung mit dem 
Oberbefehlshaber Ost mit Rücksicht auf die Nachbarabschnitte nicht statt¬ 
geben. Die augenblickliche Stellung der Gruppe Morgen bedeutete ohnehin 
schon eine bedenkliche Einbuchtung der Gesamtfront; am oberen Orzyc war 
sogar eine Lücke zwischen dem Korps Zastrow und der Gruppe Morgen 
entstanden. Man mußte trotz allem dem feindlichen Drucke standhalten, bis 
sich nach Eintreffen von Verstärkungen die Möglichkeit zu einer Verbesse¬ 
rung der Stellung durch neuen Angriff bot. Die von der 9. Armee gerade 
eintreffende 11. Reserve-Infanterie-Vrigadech wurde dem General v. Morgen 
als erste Unterstützung zugeführt. Weitere Kräfte waren erst in einigen 
Tagen zu erwarten. 
Am Abend des 1. März trat eine Verschärfung der Lage dadurch ein, 
daß der Gegner die 6. Kavallerie-Division von der unteren Ulatowka zurück¬ 
drängte. Der in den nächsten Tagen erwartete einheitliche russische Angriff 
blieb aus; es erfolgten zwar sehr heftige, im ganzen jedoch ergebnislose Teil- 
angriffe, die sich jetzt vor allem gegen die Korps Zastrow und Staabs rich¬ 
teten, während das zwischen beiden mehr zurückstehende Korps Morgen 
weniger betroffen wurde. Cs mußte deshalb die 75. Infanterie-Brigade, 
die gerade vom Korps Dickhuth zu ihrer 37. Infanterie-Division nach Chor- 
zele im Marsch war, ein Regiment an das Korps Zastrow abgeben. Dieses 
erhielt außerdem ein Regiment der gerade eintreffenden 5. Garde-Infan- 
terie-Vrigade zugewiesen, deren anderes Regiment zum Korps Morgen 
kam. Die anrollende 3. Infanterie-Brigade wurde Generalleutnant 
v. Staabs zugeteilt. 
Bei längerem Zuwarten in der jetzigen Aufstellung war zu befürchten, 
daß der linke Flügel des Korps Zastrow durch den Druck des mit Ein¬ 
fassung drohenden, stark überlegenen Feindes in eine schwierige Lage geraten 
7. und 8.Mürz.würde. General v. Gallwitz wollte es durch einen, am 7. März durch¬ 
zuführenden Angriff des Korps Morgen entlasten und die tiefe Einbuchtung 
der Front östlich Mlawa wieder ausgleichen. Wegen Verzögerungen beim 
Artillerieaufmarsch mußte er das ünternehmen jedoch auf den Morgen des 
8. März verschieben. Inzwischen führte der Feind am 6. und 7. und auch 
noch in der Nacht zum 8. März starke, aber erfolglose Angriffe gegen die 
Mitte und besonders gegen den linken Flügel des Korps Zastrow am 
Orzyc, um durch die Sümpfe auf Mlawa durchzubrechen. Berge von 
Leichen sprachen für die außerordentlich schweren Verluste der Rüsten. 
Beim Angriff am 8. März sollte die Mitte des Korps Morgen, die 
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