Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Kämpfe an der Ostfront bis Ende April 1915. 
8. Die abschließenden Rümpfe an der deutschen Ostfront 
von Ende Februar bis Ende April 1915. 
a) Die Absichten des Oberbefehlshabers Ost. 
Karte 14. 
Als sich der O b e r b e f e h l s h a b e r O st am 27. Februar entschloß, 
die 10. Arme aus dem Walde von Augustow zurückzunehmen, wollte er 
Kräfte zusammenziehen, um an einer Stelle seiner Gesamtfront mit über¬ 
legener Kraft von neuem zum Angriff zu schreiten; an welcher, darüber bestand 
noch keine Klarheit^). Nach den vorliegenden Nachrichten hatten die Russen 
östlich der Weichsel insgesamt etwa 37 Infanterie- und elf Kavallerie-Divi- 
sionen, davon einige durch die letzten Kämpfe schwer mitgenommen; neu fest¬ 
gestellt waren das II., XIII., XV. Korps und das III. kaukasische Korps 
sowie eine Garde-Kavallerie-Division. Demgegenüber verfügte der Ober- 
befehlshaber Ost mit einigen Landsturmverbänden im ganzen über nur 
24-14' Divisionen Infanterie und fünf Kavallerie-Divisionen, von denen aber 
ein großer Teil durch schwere Kämpfe und die Unbilden der Witterung arg 
zusammengeschmolzen war. Die bevorstehende -Zeit der Schneefchmelze und 
„Wegelosigkeit" mußte lähmend auf alle Operationen wirken. Der Schwer¬ 
punkt der Kampfhandlungen hatte sich von Augustow in die Gegend von 
Przasnysz und Lomza verschoben. Dort griff der Feind, sich dauernd ver¬ 
stärkend, mit seinen kampferprobtesten Korps an. Bei der 10. Armee war 
auf eine Entspannung der Lage zu hoffen, da sie an der im Bau befindlichen 
Stellung Augustow—Suwalki—Wylkowyszki einen Rückhalt finden konnte. 
So blieb die Hauptsorge des Oberbefehlshabers Ost, der sich noch 
in Lötzen befand, dem linken Flügel der Armee-Abteilung Gallwitz und der 
8. Armee am Narew zugewandt. Die stark geschwächte 9. Armee hatte die 
Aufgabe, durch Offensivstöße das Wegziehen weiterer feindlicher Kräfte zu 
verhindern. Mit einem Angriff nördlich der Pilica war der Oberbefehls¬ 
haber Ost einverstanden. 
Am 5. März teilte General v. Falkenhayn mit, daß „eine Zurück¬ 
nahme von Kräften der Ostfront nach dem Westen" — wie er sie noch am 
19. Februar beabsichtigt hattet — „vorläufig, d. h. imMonatMärz, 
nicht mehr in Aussicht genommen" sei. Als aber am 9. März das Er¬ 
suchen folgte, „als Unterlage für weitere Entschließungen baldmöglichst 
eine kurze Beurteilung der Lage auf dem östlichen Kriegsschauplatz" zu 
übersenden, glaubte der Oberbefehlshaber Ost daraus entnehmen zu müßen, 
daß General v. Falkenhayn doch wieder eine Schwächung der Ostfront in 
0 S. 260. — -) S. 233.
	        
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