Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Bedrohung der Südflanke bei Grajewo. 
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der Grenze besetzt hielt. Die Division trat zur Gruppe Litzmann und 
erhielt den Befehl, über Rajgrod auf Augustow gegen des Feindes Rück¬ 
zugsstraße vorzureiten. 
Bei dem Korps Kosch lag der Südflügel der 11. Landwehr-Division 
vor den Seen nördlich Thalussen und der Enge bei Woszczellen fest; ihr 
linker Flügel konnte die Engen bei Reu Fucha kampflos besetzen. Der 
Nordflügel des Korps kam bis auf 13 Kilometer an Marggrabowa heran. 
Weiter nördlich fanden die verfolgenden Kolonnen kaum noch Widerstand 
und erreichten in Stärke von etwa zwei Divisionen die allgemeine Linie 
Altenbude—Dzingellen—Jagdschloß Rominten. 
Die Gesamtbeute der 8. Armee betrug seit Beginn der Bewegung 
8000 Gefangene, 21 Geschütze und 34 Maschinengewehre. Die angestrebte 
Einkreisung des III. sibirischen Korps, das noch bei Lyck—Rajgrod hielt, 
war bisher nicht gelungen. Roch immer bestand jedoch die Möglichkeit, ihm 
den Rückzug bei Augustow zu verlegen. Die russische 57. Reserve-Division 
war auf Grajewo abgesprengt. Vom XXVI. Korps, das vor der 
Front Lötzen—Angerburg gestanden hatte, war bisher nichts bekannt¬ 
geworden. Die Rückzugsrichtung der benachbarten 28. Infanterie-Division 
führte südlich an Goldap vorbei, die der 53. Reserve-Division über Goldap. 
Durch die Romintensche Heide zogen die 29. und 27. Infanterie-Division 
nach Sühosten ab. Acht russische Divisionen waren es also, die, sich immer 
enger zusammenschiebend, dem Raume Augustow—Suwalki zustrebten. Es 
war doch zu hoffen, daß noch größere feindliche Massen abgefangen würden. 
General v. Below beließ allen Verbänden der Armee ihre bisherige Aus¬ 
gabe und gab angesichts des sich immer mehr verengenden Frontraumes 
neue Angriffsstreifen. 
Am Morgen des 13. Februar räumte der Gegner endlich seine so zähe ».Februar, 
verteidigten Stellungen in der Gegend von Baitkowen. General Litzmann, 
dem es nach wie vor darauf ankam, dem über Lyck abziehenden Gegner den 
Rückzug abzuschneiden, erteilte der 80. Reserve-Division die Weisung, 
gegebenenfalls östlich um Lyck herum vorzuhalten. An die 79. Reserve- 
Division, zu der seit dem Mittage des vergangenen Tages keinerlei Ver¬ 
bindung bestand, hatte er schon in der Nacht den Funkspruch abgesandt: 
„Ziel für 79. Reserve-Division 13. 2. Pissanitzen. Auch Straße Lyck— 
Goldenau sperren. 4. Kavallerie-Division über Grajewo auf Rajgrod..." 
Da es fraglich war, ob dieser Funkspruch sein Ziel erreichen würde, wurde 
der Befehl bis zum Mittag des 13. Februar noch einmal durch Ordonnanz¬ 
offizier abgesandt und durch neuen Funkspruch wiederholt. 
Inzwischen waren die 80. R e s e r v e - D i v i s i o n, die 5. I n - 
santerie-Brigade und die 2. Infanterie-Division dem
	        
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