Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Die Kämpfe bei Bolimow—Vorzymow. 
167 
Insgesamt wurden in dem nur 10 km, breiten Abschnitt elf russische 
Divisionen in den Kampf geworfen. Der Verlust von 7000 Gefangenen 
mag für den Feind nicht so schwer gewogen haben wie die blutigen Opfer 
bei den wiederholten, in dichten Massen geführten Gegenangriffen, die auch 
für russische Verhältnisse außerordentlich hoch waren; acht Divisionen ver¬ 
loren allein in den ersten drei Kampftagen zusammen 40 000 Mann; zehn 
Regimenter hatten, wie der russische Abschnittskommandeur meldete, auf¬ 
gehört zu bestehen; sein Vorschlag, die Front hier zurückzunehmen, wurde 
jedoch abgelehnt). Operativ aber wurde durch den tatkräftig durchgeführten 
deutschen Vorstoß an der Rawka und durch die Fesselung starker russi¬ 
scher Reserven an der Angriffsfront ein Gewinn erzielt, der den bevor¬ 
stehenden Kämpfen in Ostpreußen zugute kommen mußte. 
Abgesehen von der Kampftage an der Rawka selbst waren es auch die 
Abgaben von Truppen, die das Armee-Oberkommando 9 zur 
Einstellung der Angriffe zwangen. Insgesamt waren es sechs Infanterie- 
und zwei Kavallerie-Divisionen, die die 9. Armee in der Zeit vom 1. Januar 
bis Anfang Februar zur Verwendung auf anderen Kriegsschauplätzen abge¬ 
geben hatte. Dafür wurde ihr nur die österreichisch-ungarische 3. Kavallerie- 
Division von der Armee Woyrsch zugeführt, die zur Verstärkung der 
Weichsel-Sicherung verwendet wurdet. 
Rach dieser Schwächung und nach den langwierigen verlustreichen 
Kämpfen, die zu völliger Erschöpfung der eingesetzten Truppen geführt 
hatten, konnten der 9. Armee zunächst keine weitreichenden Angriffsopera¬ 
tionen mehr zugemutet werden. Der Oberbefehlshaber O st gab 
ihr deshalb am 5. Februar den Befehl, die vor der Armeefront stehenden 
russischen Kräfte festzuhalten und die gewonnenen Stellungen auf das Nach¬ 
haltigste zu verstärken, da „mit der Möglichkeit, noch mehr Kräfte der 
9. Armee zu entziehen, gerechnet werden müsse" und „die einmal gewon¬ 
nenen Stellungen auf keinen Fall aufgegeben werden dürften". Ferner 
sollte die Armee einen etwaigen feindlichen Weichsel-Übergang auf der 
Strecke Wyszogrod—Wloclawek verhindern und die Aufmerksamkeit der 
nördlich des Stromes befindlichen feindlichen Truppen durch rege Tätigkeit 
auf dem südlichen Äser fesseln. 
Geringe Kampftätigkeit bei der 9. Armee vom 6. bis 
zum 27. Februar. 
Im weiteren Verlaufe des Monats Februar fanden keine größeren 
Kampfhandlungen statt. Östlich Bolimow flauten die Kämpfe bald ab. 
8. bis 
14. Februar. 
i) S. 262. — 2) S. 170.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.