Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

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Der Kampf an der Maas und Aisne. 
Rumigny—Ehamplin. Bei den anderen Armeekorps führten die Ereig- 
nisse folgenschwere Änderungen in den Marschzielen herbei. 
Während der Nacht und am Morgen des 28. August liefen nämlich 
wiederum Bitten der 4. Armee') um Unterstützung im Armee-Ober- 
kommando 3 ein. Um diesen sehr dringlich gehaltenen Ansuchen wenigstens 
in etwas zu entsprechen, erging um 930 vormittags an das XII. Armee- 
k o r p s Befehl, sofort eine Abteilung in Stärke von drei Bataillonen, einer 
Eskadron und einer Batterie über Poix Terron auf Vendresse—Sapogne 
in Flanke und Rücken der der 4. Armee südlich Sedan gegenüberstehenden 
schweren Artillerie des Feindes zu entsenden^). Im Lause des Vormittags 
trafen dann die bereits abends zuvor angekündigten ausführlichen Weisungen 
der Obersten Heeresleitung ein3). Nach ihnen sollte die Z.Armee den Vor- 
marsch in allgemein südwestlicher Richtung über die Linie Laon—Guigni- 
eourt (westlich ReuMtel an der Aisne) auf Ehkteau-Thierry (an der 
Marne) fortsehen. Hirson war dabei wegzunehmen und ebenso die Festung 
Laon mit dem Fort Conds im Einvernehmen mit der 2. Armee. Als dann 
aber bald nach Mittag die 4. Armee noch einmal ihre Bitte um Unter- 
stützung wiederholtes unter Hinweis darauf, daß sie ihren linken Flügel 
auf Olizy über die Maas habe zurücknehmen müssen, glaubte Generaloberst 
Freiherr v. Hausen, sich ihren fortgesetzten Hilferufen nicht länger ver- 
schließen zu dürfen und entschloß sich unter Abweichung von der Weisung 
der Obersten Heeresleitung, mit starken Kräften zur Unterstützung des 
bedrängten Nachbars nach Osten abzumarschieren. Da der linke Flügel, 
das XIX. Armeekorps, noch abhing, erhielt zunächst das XII. Armeekorps 
um 3° nachmittags Befehl, auf Vendresse zu marschieren. Die Oberste 
Heeresleitung wurde hierüber sogleich sunkentelegraphisch verständigt. Um 
6*° abends gab der nach Thin le Moutier zum XIX. Armeekorps vorgeeilte 
Armeeführer nach Rücksprache mit dessen Kommandierendem General, 
General der Kavallerie v. Laffert, einen Armeebefehl aus, wonach nicht nur 
das XII., sondern auch das XIX. Armeekorps am 29. August in den 
Kampf der 4. Armee eingreifen und beide Korps hierzu um 6° vormittags 
die Linie Bouvellemont—Singly überschreiten sollten. 
Inzwischen hatte die 32. Infanterie-Division unter Generalleutnant 
Edler v. der Planitz nach weiteren Kämpfen um die Mittagszeit Signy 
l Abbaye erreicht und von dort aus ein verstärktes Infanterie-Regiment in 
der Richtung auf Poix Terron entsandt. Dieses stieß bei Dommery auf 
hartnäckigen Widerstand von Zuaven und Turkos. Erst in der Nacht zum 
29. August gelang es ihm, sich in den Besitz der Ortschaft zu setzen. Die 
*) 6.29. — -) ©.38. — 3) 0.7. — 4) 0.32. 
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