Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Auffassung der Lage beim Armee-Oberkommando 4. 
23 
kommando jetzt nicht mehr der Erkenntnis verschließen, daß die Kämpfe 
des VIII. Armeekorps und VIII. Reservekorps viel schwerer gewesen 
waren, als man bisher geglaubt hatte annehmen zu sollen. Als dann aber 
das Generalkommando des VIII. Armeekorps in einer um 3™ vormittags 
von St. Menges abgesandten, um 7° früh in Bouillon eintreffenden 
Meldung die Absicht aussprach, unter allen Umständen seine Linie zu 
halten und am 27. August, wenn angängig, den Angriff gemeinsam mit dem 
VIII. Reservekorps zu erneuern, entfiel nach Ansicht des Armee-Ober- 
kommandos jeder Grund zu ernsten Besorgnissen. 
Wechselvolle Kämpfe aus dem linken Maas-User von Sedan bis Stenay. 
Als der Morgen des 27. August graute, senkte sich dichter Nebel auf 2?. August, 
das Land. Auf der ganzen Front wurde dadurch zunächst die Fortführung 
der geplanten Bewegungen gehemmt, da sich das Zusammenarbeiten 
Infanterie und Artillerie als unmöglich erwies. 
Der Kommandierende General des VIII. Armeekorps, General 
v. Tülff, erhielt erst am Morgen volle Klarheit über die Lage und den 
Zustand seiner Truppen. Danach stand die 16. Infanterie-Division von 
Frenois bis zur Höhe westlich Wadelincourt, die aus der vorderen Kampf- 
linie zurückgezogene 15. Infanterie-Division im Maas-Bogen von Iges bis 
Glaire. Die Brücke bei Donchery war wiederhergestellt, östlich von ihr 
eine neue gebaut, ebenso östlich Glaire und östlich Iges. Die Gefechtskraft 
der 16. Infanterie-Division war so stark erschüttert, daß die Wiederaufnahme 
des Angriffs nicht angezeigt erschien. Hiervon wurde das Generalkommando 
des VIII. Reservekorps gegen 6° vormittags unterrichtet, als es gemäß 
der Verabredung der beiden Kommandierenden Generale vom Abend zuvor 
die Bereitstellung seiner eigenen Truppen zum Angriff bereits angeordnet 
hatte. Nunmehr befahl auch General Freiherr v. Cgloffstein, die Angriffs- 
bewegung seines Korps anzuhalten und die bei Noyers am weitesten vorn 
verbliebene 31. Reserve-Infanterie-Brigade, die sich seit 5'° früh neuen 
schweren Angriffen ausgesetzt sah, bis in Höhe der 29. Reserve-Infanterie- 
Brigade zurückzuziehen. Da jedoch der Brigadekommandeur, General- 
leutnant v. Ditsurth, das Zurückgehen ablehnte, entschloß sich General 
Freiherr v. Cgloffstein, den eingeleiteten Angriff auch ohne Mitwirkung 
des rechten Nachbarkorps durchzuführen. Dieses gab nach nochmaliger 
Aufforderung um Unterstützung die Zusicherung, die rechte Flanke 
gegen den im Walde nordöstlich Cheveuges befindlichen Feind zu decken. 
Zunächst wurde zur Stützung der 31. Reserve-Infanterie-Brigade ein Teil 
der 15. Reserve-Division zwischen Noyers und der Maas eingesetzt. Als 
dann um 930 vormittags die stark gelichtete Gefechtslinie des General¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.