Volltext: Die Versorgung der Kriegsinvaliden und ihrer Hinterbliebenen [3/4]

aus die Schulung der Verletzten im Gebrauche dieser und der 
unverletzt gebliebenen Gliedmaßen und Organe, aus die ortho¬ 
pädische und physikalische Nachbehandlung, weiters aus die 
sachliche Ausbildung für die Neuverwendung erstrecken und 
mit der Zuweisung einer Beschäftigung im Eisenbahndienste 
abschließen, die der Art und dem Grade der wiedererlangten 
Arbeitskraft entspricht— 
Aus dem freien Willen jedes Einzelnen, der das Unglück 
der verkrüppelten Kameraden ermißt, sollen die Gaben quellen; 
die bescheidenste wird groß genug sein, um — mit vielen anderen 
zusammenfließend — dem Werke zum Segen zu gereichen. 
Anlangend die Form der Widmung schiene mir der bisher 
gern gewählte Weg des freiwilligen Rücklasses vom Gehalte oder 
Lohne auch in diesem Falle der richtige. 
Eile tut not . . . 
Eisenbahnminister Baron Förster. 
Inhalt und Form dieses Aufrufes sind mustergiltig, eben¬ 
so warmherzig als praktisch durchdacht. Es wird hier ein gang¬ 
barer Weg gewiesen, welcher sicher zum Ziele führen wird. 
Das „Genesungsheim", an einer trockenen, sonnigen Lehne 
des Kahlenberges gelegen, ist für 70 bis 80 Invaliden be¬ 
rechnet, und in vollem Betriebe. Es steht unter ärztlicher 
Oberaussicht und unter Patronanz des Eisenbahnministers, 
welcher eine geräumige Villa gemietet hat. Die Kosten finden 
ihre Deckung in den Beiträgen, welche die Eisenbahner selbst 
aufbringen. Als Maximum ist pro Kopf und Monat K 1.— 
festgesetzt. In diesem Genesungsheim wird nach Grundsätzen 
der Spitzy'schen Invalidenschule gearbeitet, angewendet aus 
das Eisenbahnwesen und werden überall schöne Erfolge erzielt. 
Mit dem Genesungsheim verbunden sind Kurse im Maschinen¬ 
schreiben, im Schreiben der Einarmigen, im Telegraphieren, 
eine Tischlerei und endlich eine kleine Geleiseanlage mit Eisen¬ 
bahnsignalen in Originalgröße, an welchen Anlagen alle beim 
Eisenbahnverkehr nötigen Manipulationen theoretisch und 
praktisch gelehrt und geübt werden. 
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